Bundesliga

1899 Hoffenheim - Benjamin Hübner: "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt"

Verteidiger feiert überraschendes und gelungenes Comeback

Hübner: "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt"

Hoffenheimer Führungsspieler und Motivator: Benjamin Hübner, links Stefan Posch.

Hoffenheimer Führungsspieler und Motivator: Benjamin Hübner, links Stefan Posch. imago

Hinterher war alles richtig. "Du weißt nicht, wie es läuft, wenn du so lange raus bist", musste Hübner zugeben, "ich habe versucht, mich reinzubeißen, das ist mir ganz gut gelungen. Wenn ich mich entscheide, zu spielen, komme ich auch auf ein gutes Aggressionslevel." Genau deswegen hatte Trainer Julian Nagelsmann, der schon auf den gelbgesperrten Abwehrchef Kevin Vogt verzichten musste, auf den 28-Jährigen gesetzt. "Er ist einer der bedeutenden Spieler bei uns. Er reißt die Jungs schon beim Aufwärmen mit", erklärte Nagelsmann, "er verteidigt unheimlich geschickt auch gegen sehr schnelle Spieler, ist sehr aggressiv und lässt sich nichts gefallen." Genau das, was gefordert war in diesem Spiel.

Und in seiner Kernkompetenz war Hübner gleich wieder ganz der Alte. Der Linksfuß warf sich mit Wucht und Geschick in die Zweikämpfe und trug entscheidend dazu bei, den spielstarken Leipzigern den Schneid abzukaufen. "Wir haben die richtige Reaktion gezeigt. Wir waren leidenschaftlich auf einem ganz hohen Level. Das gilt es, öfter abzurufen", freute sich Hübner über das Ende der Hoffenheimer Durststrecke.

Führungsfigur für Posch und Akpoguma

Die aufmerksame und bissige Hoffenheimer Defensive legte so eine der gefährlichsten Offensivteams der Liga nahezu lahm. Und das, obwohl mit den jungen Stefan Posch (20) und Kevin Akpoguma (22) Hübner zwei sehr unerfahrene Nebenleute assistierten. "Es sind ja talentierte Jungs", so Hübner, "wir versuchen, sie zu führen, wo es nur geht, aber sie machen es sehr gut. Das war so nicht zu erwarten."

Am Ende feierten die Kraichgauer den ersten Erfolg gegen Leipzig im dritten Versuch. Hübner, der bis an die Belastungsgrenze gegangen war, wurde in der 76. Minute erlöst und von Havard Nordveit abgelöst. Und mit Sprechchören von den Fans verabschiedet. "Das ist nicht alltäglich für einen Verteidiger", freute sich der Sohn des Frankfurter Sportdirektors Bruno Hübner über ein gelungenes Comeback, "das war ein super Gefühl, die Stimmung war ohnehin klasse, die Fans haben jeden Ballgewinn bejubelt, das war eine gute Atmosphäre, die uns gepusht hat."

Michael Pfeifer