Leon Goretzka, der beim 2:2 gegen Köln erst spät eingewechselt wurde , ließ sich in der 82. Minute zu einer unüberlegten Aktion im Duell mit Gegenspieler Salih Özcan verleiten: Nachdem der deutsche Nationalspieler, dessen Vertrag bei S04 ausläuft , beim Zweikampf zu Boden ging und wieder aufstehen wollte, verpasste Goretzka Özcan im Bereich der Brust einen Kopfstoß.
Ein klein wenig erinnerte die Aktion an das WM-Finale 2006, als Frankreichs Star Zinedine Zidane gegen den späteren italienischen Weltmeister Marco Materazzi zum Kopfstoß angesetzt und seiner Nation damit einen Bärendienst geleistet hatte .
Von einem Vergehen wollte Goretzka aber selbst im Interview mit "Sky" aber nichts wissen: "Der Schiedsrichter steht direkt daneben. Wenn er eine Tätlichkeit gesehen hätte, dann hätte er mich zur Seite gezogen. Ich will einfach impulsiv aufstehen. Ich gebe zu, dass es unglücklich aussieht. Aber es war mit Sicherheit keine Absicht, ich will ja keinen verletzten." Der 22-Jährige fügte an: "Ich heiße nicht Zinedine Zidane. Es ist unnötig, darüber zu diskutieren."
Tedesco: "Das geht nicht"
Spielbericht
Über eine Rote Karte hätte sich der Mittelfeldmann aber nicht beschweren dürfen, was auch sein Trainer Domenico Tedesco andeutete: "Das geht nicht, das weiß er selber auch."
Ein Nachspiel oder gar eine Sperre droht Goretzka offenbar nicht, denn Schiedsrichter Tobias Stieler hatte die Szene wohl bereits während des Spiels gesehen und mit beiden betroffenen Akteuren das Gespräch gesucht.