Bundesliga

Wolf erinnert sich und nimmt's mit Humor

In der Vorsaison verlor der VfB gegen Hannover beide Spiele

Wolf erinnert sich und nimmt's mit Humor

Trotz Niederlage hatte auch Stuttgart in Hannover am Ende gute Laune

Trotz Niederlage hatte auch Stuttgart in Hannover am Ende gute Laune imago

Dieser 14. Mai 2017 wird in die Historie eingehen. Spitzenspiel in der 2. Liga, Stuttgart in Hannover, der Tabellenführer beim Dritten. Mit einem Sieg ist der VfB (66 Zähler) aufgestiegen, 96 muss dann zittern, weil den Niedersachsen die punktgleichen Braunschweiger (63 Punkte) Platz 2 streitig machen. Am Ende kommt alles anders. Hannover gewinnt, der VfB ist aber dennoch so gut wie durch, weil Braunschweig in Bielefeld aus dem Stadion geschossen wird. Das 0:6 in Bielefeld zerstört das Eintracht-Torverhältnis und torpediert automatisch auch den Traum vom direkten Aufstieg. Ein Spieltag fürs Kuriositätenkabinett. Wie auch die Partie in Hannover, die für das am Freitag stattfindende Aufeinandertreffen in den Augen des Trainers keinerlei Bedeutung hat.

Hannes Wolf nimmt's lieber mit Humor. "Spielt Bielefeld eigentlich auch gleichzeitig?", fragt der VfB-Coach, der sich noch gut an die surreale Stimmung an diesem Maitag erinnern kann. "Das Spiel hat eine eigene Dynamik bekommen", erinnert sich der 36-Jährige, der staunend auf die Zwischenstände in Bielefeld auf der Anzeigetafel blickte. "Wir lagen 0:1 zurück und gleichzeitig hat Bielefeld Tor um Tor erzielt und unsere Position damit verbessert. Da habe ich mich schon manchmal gefragt, was ist denn jetzt los?" Und vor allem kam die Frage auf, wie er in das Spiel seiner eigenen Mannschaft eingreifen sollte. "Stellen wir nochmal offensiv um oder nicht?", so Wolf, der am Ende einer "sehr vorsichtigen Partie von beiden Teams" trotz Niederlage und dank des besseren Torverhältnisses den Wiederaufstieg vor Augen hatte.

Motivationsfaktor? "Der ist sowieso grenzenlos"

Heute sei alles anders. "Das kann man nicht vergleichen. Jetzt ist eine andere Zeit." Vor dem Duell am 33. Spieltag "hatte man schon das Gefühl, dass es für alle um extrem viel geht, weil sich die Saison schon zugespitzt hatte. Man hatte das Gefühl, man könne nicht mehr viel korrigieren. Deswegen wurde es auch ein sehr vorsichtiges Spiel von beiden Seiten". Am Freitag, wenn die beiden Direktaufsteiger erneut aufeinandertreffen, "wird es mit Sicherheit ganz anders", eine Partie, die "offener und mutiger geführt" wird. Vor allem von Seiten der Schwaben, deren Coach eine klare Forderung formuliert: "Ich wünsche mir, dass wir mutig sind, dass wir mit ganz viel Herz spielen. Wir geben dem Spiel die maximale Bedeutung." Dabei spielen keine Revanchegelüste für die beiden im Vorjahr verlorenen Ligaspiele eine Rolle. "Das war eine andere Zeit. Wir kennen dadurch den Gegner ganz gut, aber es ist kein Motivationsfaktor. Den brauchen wir auch nicht. Der ist sowieso grenzenlos."

George Moissidis