Bundesliga

HSV jubelt im Keller - Hertha siegt, Köln wartet weiter

Derby-Wahnsinn in Dortmund - Erste Pleite für Heynckes

HSV jubelt im Keller - Hertha siegt, Köln wartet weiter

Das 0:1 in Hamburg: Hoffenheims Akpoguma lenkt den Ball ins eigene Netz.

Das 0:1 in Hamburg: Hoffenheims Akpoguma lenkt den Ball ins eigene Netz. Getty Images

Sonntag: HSV sticht Hoffenheim klar aus

Der Hamburger SV fuhr am Sonntagnachmittag im Keller einen immens wichtigen Heimsieg ein: Die Norddeutschen besiegten die TSG Hoffenheim mit 3:0. Zunächst brachte ein frühes Eigentor von Akpoguma die Kraichgauer ins Hintertreffen, im zweiten Abschnitt überraschte Kostic alle Hoffenheimer mit einem schnell ausgeführten Freistoß zum 2:0. In der Schlussphase gelang Jung sein Premierentreffer in der Bundesliga zum 3:0-Endstand. Der Dreier für die Gisdol-Elf war hochverdient, denn die Hamburger hatten ein klares Chancenplus und wirkten gieriger auf den Sieg. Hoffenheim indes agierte über weite Strecken der Partie schläfrig und fand vor allen in der Offensive kaum statt.

Ibisevic lässt Köln verstummen

Abstauber zum 1:0: Herthas Ibisevic trifft aus kürzester Distanz.

Abstauber zum 1:0: Herthas Ibisevic trifft aus kürzester Distanz. imago

Und wieder ein Spieltag ohne Kölner Sieg in der Bundesliga. Zum Abschluss der 13. Runde unterlag die Mannschaft von Trainer Peter Stöger mit 0:2 gegen Hertha BSC. Matchwinner für die Berliner war Ibisevic, der einen Doppelpack schnürte. Nach dem Gegentreffer zum 0:1 durch Ibisevics Abstauber mussten die Kölner Anhänger miterleben, wie verunsichert die FC-Profis agierten. Die Hertha brachte den knappen Vorsprung mühelos in die Halbzeitpause. Nach dem Wechsel kam der Geißbock-Klub abermals stürmisch aus der Kabine, doch erneut wurden einige Chancen vergeben, weil das Visier nicht scharf gestellt war oder Herthas Keeper Jarstein klärte. Auch eine Videobeweis-Situation (Handspiel Rekik) wurde zuungunsten der Kölner ausgelegt. So kam es wie es kommen musste. Köln bot Räume an, Selke nutzte diesen, doch der Angreifer wurde von Lehmann elfmeterreif gefällt. Den Strafstoß schnappte sich Ibisevic und verwandelte eiskalt - danach war es lange Zeit bedenklich still im Kölner Stadion. Durch das 0:2 vergrößert sich der Abstand von Schlusslicht Köln zum Relegationsplatz (Freiburg) auf neun Zähler. Für die Herthaner war es der erste Sieg auf fremden Platz in dieser Runde.

Schwächephase vor der Pause: Bayern verliert in Gladbach

Gladbacher Jubel

Gladbacher Jubel: Die Borussia gewann gegen Bayern München 2:1. Getty Images

Bei seiner alten Liebe Mönchengladbach setzte es für Jupp Heynckes nach zuvor neun Pflichtspielsiegen in Folge die erste Niederlage seit der Rückkehr auf die Bank des FC Bayern München. Für Kramer endete der Klassiker früh: Nach einem Zusammenstoß mit Mitspieler Vestergaard wurde er nach langer Behandlung vom Feld getragen - Verdacht auf Gehirnerschütterung (10.). Die erste Chance vergab Raffael frei vor Ulreich recht kläglich (13.). Ein Handspiel von Süle bescherte dem VfL die Führung, die sich Hazard vom Elfmeterpunkt erzielte (39.). Und es kam noch besser für die Hausherren: Ginter (150. BL-Spiel) schoss zum 2:0 ein (44.). Kurz zuvor hatte Lewandowski den Ball auf der anderen Seite mit der Hacke gegen den Pfosten gesetzt.

In der zweiten Hälfte spielte sich das Geschehen meist in der Gladbacher Hälfte ab. So richtig gefährlich wurde es lange jedoch nicht. Nach einem Schuss von Coman, den VfL-Torhüter Sommer nicht festhielt, stand Gladbach der Pfosten erneut zur Seite. Auch Vidals Distanzschuss, der dem FCB schließlich den Anschluss bescherte, sah nicht ganz unhaltbar aus (74.). Zu mehr reichte es für die Münchner, bei denen Friedl sein BL-Debüt gab, in der Schlussphase allerdings nicht. Der Vorsprung des Rekordmeisters schrumpft an der Spitze auf drei Punkte.

Schalke holt Dortmund aus dem siebten Derby-Himmel

Naldo

Da war der Derby-Wahnsinn perfekt: Naldo trifft zum 4:4 für Schalke. Getty Images

Nach nur einem Sieg aus den letzten neun Pflichtspielen stand Borussia Dortmund vor dem Derby gegen den Erzrivalen Schalke 04, der zuletzt 13 von 15 möglichen Punkten geholt hatte und als Tabellenzweiter anreiste, mächtig unter Druck. Machtwechsel im Revier? Schon das letzte Spiel von Coach Peter Bosz? Nach nicht einmal einer halben Stunde schien das vorerst Makulatur zu sein: Aubameyang (12.), ein Eigentor von Stambouli (18.), Götze (20., erstes Tor seit 344 Tagen) und Guerreiro (25.) - der BVB befand sich beim Stand von 4:0 im Derby-Rausch. Desolate Schalker hatten Glück, dass Kehrer, der zweimal hart einstieg, den Halbzeitpfiff noch auf dem Platz erlebte.

Was dann passierte, war fast schon sinnbildlich für die aktuelle Dortmunder Situation: Einer starken Phase folgte nach ersten Rückschlägen der Einbruch. Schalke, dessen Coach Domenico Tedesco früh dreimal wechselte, präsentierte sich nach der Pause dann auch wie ausgewechselt. In der Dortmunder Dreierkette vor Weidenfeller wuchs die Unsicherheit hingegen von Minute zu Minute. Burgstaller (61.) und Harit (65.) nutzten Stellungsfehler, spätestens als Caligiuri zum 3:4 traf (86.), begann für den BVB, der nach Gelb-Rot gegen Aubameyang (72.) in Unterzahl spielte, das große Zittern. Und Naldo setzte dem Wahnsinn in Dortmund die Krone auf: In der vierten Minute der Nachspielzeit traf der Schalker Abwehrchef per Kopf zum Ausgleich - der sich zweifellos anfühlte wie ein Sieg. Der BVB und Coach Bosz spürten hingegen "nur noch Enttäuschung".

Leipzig siegt - Videobeweis in Augsburg im Fokus - Leverkusen klettert

RB Leipzig hatte gegen die auswärts noch sieglosen Bremer, denen gegen Hannover zuletzt der erste Saisonsieg gelungen war (4:0), vor heimischer Kulisse zunächst alles im Griff. Werder-Torhüter Pavlenka verhinderte zunächst noch die Leipziger Führung, die Keita dann aber verdient erzielte (34.). Nach dem Wechsel agierte der Vizemeister dann aber zu passiv, lud die jetzt stärkeren Bremer zu Chancen ein. Kurz vor Schluss sorgte Bernardo mit seinem Tor zum 2:0 aber für die Entscheidung.

In Augsburg stand einmal mehr der Video-Assistent im Fokus. Nachdem Finnbogason im Laufduell mit Arnold zu Fall gekommen war, zeigte Schiedsrichter Stieler dem Wolfsburger zunächst Gelb. Dann schaltete sich jedoch der Video-Assistent ein - und aus Gelb wurde Rot. Wohl wegen einer Notbremse. Eine diskutable Entscheidung. Kurz nachdem Finnbogason die große Chance zur FCA-Führung vergeben hatte, gingen die Gäste dank eines dicken Patzers von Hitz in Führung (Didavi, 40.). Nach dem Wechsel drückten dann jedoch die Augsburger, die durch Gregoritsch zum verdienten Ausgleich kamen (51.). Einen Elfmeterpfiff (Casteels an Caiuby) nahm Stieler nach Konsultation mit dem Video-Assistenten zurück (61.). Ein Tor von Finnbogason (78.) besiegelte die erste Wolfsburger Niederlage unter Trainer Martin Schmidt am Ende aber doch.

Leverkusen setzte seinen Aufwärtstrend fort und klettert durch einen 1:0-Erfolg in Frankfurt vorerst auf Platz 6. Die Werkself bot eine starke erste Hälfte, in der sie durch Alario zweimal am Pfosten scheiterte. Nach der Pause wurde Frankfurt zwar stärker und riss das Ruder herum. Es traf jedoch Bayer: Volland veredelte einen mustergültigen Konter zum Sieg (76.). Die Leverkusener haben damit schon seit neun Pflichtspielen nicht mehr verloren.

Latzas Blackout, Kodros Riesenchance: Am Ende jubelt Freiburg

Einen ganz wichtigen Sieg fuhr der SC Freiburg im Heimspiel gegen Mainz 05 ein. Einen Blackout von Latza nutzte Petersen zur Führung für den Sport-Club (51.). Gut eine Viertelstunde vor Schluss wurde es kurios: Nach Gbamins Schuss aus der eigenen Hälfte (!) klatschte der Ball an die Latte - und segelte in die Strafraum, wo Kodro aus sechs Metern völlig frei zum Kopfball kam, diesen allerdings kläglich in die Arme von Schwolow setzte (74.). In der Nachspielzeit sorgte Kath für die Entscheidung (90.+1), Bergreen traf für Mainz zum 2:1-Endstand.

Erster Auswärtspunkt für Stuttgart

Hannover vs. Stuttgart

Diese Szene führte zum Foulelfmeter für Hannover: Pavard foult Ostrzolek. imago

Am Freitagabend kam es zum Treffen der beiden Aufsteiger Hannover und Stuttgart, das mit einem 1:1 endete. Beim VfB saß Terodde zunächst nur auf der Bank, ganz vorne stürmte Asano, der die Schwaben nach einer energiegeladenen Anfangsphase in der 24. Minute auch in Führung brachte: Tschauner patzte, ließ einen Gentner-Flachschuss nach vorne abklatschen, Asano staubte ab. Im zweiten Durchgang - auf Hannoveraner Seite kam Füllkrug für Harnik - war 96 aktiver, hatte aber Pech, als Sané nur den Pfosten traf (62.). Schließlich holten die Niedersachsen aber einen Foulelfmeter (Pavard an Ostrzolek) heraus, den Füllkrug zum Ausgleich verwandelte (76.). Hannover gelang mit dem leistungsgerechten Remis nach zwei Niederlagen immerhin wieder ein Teilerfolg, Stuttgart der erste (!) Auswärtspunkt der laufenden Saison. In der Tabelle trennen beide Klubs weiterhin zwei Punkte.

kon

Spieltagsbilder 13. Spieltag 2017/18