Bundesliga

Hertha BSC meldet Umsatz-Rekord

Berlin: Einnahmen von 112,3 Millionen Euro, Ausgaben 119,9 Millionen

Hertha meldet Umsatz-Rekord

Hertha BSC hat erstmals die 100-Millionen-Euro-Grenze geknackt.

Hertha BSC hat erstmals die 100-Millionen-Euro-Grenze geknackt. imago

Größter Posten bei den Einnahmen sind die Bereiche TV/Radio (33,8 Millionen) sowie der Bereich Transfererträge (24,0 Millionen). Maßgeblich befeuert hatte das Ergebnis der Verkauf von Verteidiger John Anthony Brooks an Liga-Rivale Wolfsburg für etwa 20 Millionen Euro Ablöse. "Wir hätten ihn aus wirtschaftlichen Gründen nicht abgeben müssen, aber der Transfer hat unsere Spielräume im Sommer natürlich vergrößert", bekräftigte Schiller. Bei den Aufwendungen schlägt der Posten Personal mit 50,8 Millionen Euro zu Buche, der Etat für die Lizenzspielerabteilung beträgt knapp 44 Millionen Euro. Im Vorjahr - für das Geschäftsjahr 2015/16 - hatte der Hauptstadt-Klub Einnahmen von 95,2 Millionen Euro und Ausgaben von 103 Millionen Euro bekanntgegeben. Für das aktuell laufende Geschäftsjahr 2017/18 erwartet Hertha einen Umsatz von etwa 130 Millionen Euro.

Die nochmalige deutliche Steigerung liegt vor allem an den wachsenden TV-Einnahmen. "Man muss einordnen, welche Leistung es war, in den vergangenen beiden Bundesliga-Spielzeiten auf den Plätzen sieben und sechs eingelaufen zu sein", betonte der Finanzboss. "In der Budget-Tabelle liegen wir deutlich unterhalb dieser Region."

Hertha BSC - Vereinsdaten
Hertha BSC

Gründungsdatum

25.07.1892

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Die Verbindlichkeiten, die zum Stichtag 30. Juni 2016 bei 21,2 Millionen Euro lagen, stiegen zum 30. Juni 2017 auf 37,5 Millionen Euro. Schiller begründete das zu einem großen Teil damit, dass Herthas Forderungen aus Transfers deutlich gestiegen und die Höhe der Vorauszahlungen von Partnern im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sei. Das Minus im Geschäftsjahr 2016/17 betrug 7,6 Millionen Euro, im Geschäftsjahr 2015/16 war ein Verlust von 7,8 Millionen Euro aufgelaufen.

Suche nach dem zweiten Investor

Die Erträge aus der Gruppenphase der Europa League bezifferte Schiller auf "sieben bis acht Millionen Euro", zudem sei durch die Teilnahme und den TV-Schlüssel als Folgeeffekt in den nächsten zehn Jahren ein zweistelliger Millionenbetrag zu erwarten. Das seit Jahren laufende Ringen um einen zweiten Investor nach dem amerikanischen Private-Equity-Unternehmen KKR geht derweil unverändert weiter. Beim ersten Investor habe die Suche bis zum Abschluss "13 Jahre gedauert", so Schiller. "Ich hoffe, dass es diesmal nicht so lange dauert."

Ein kurzfristiger Abschluss steht indes nicht in Aussicht. "Ich kann nicht sagen, wie dick das Brett ist, das wir bohren müssen. Vielleicht müssen wir auch einen neuen Bohrer kaufen", sagte Schiller. "Ich weiß gar nicht, wie viel Holz unterm Bohrer ist. Aber wir bohren." Bei der Sponsorenakquise sei es einfacher: "Ich spreche 20 an, komme mit dreien ins Gespräch und schließe hoffentlich mit einem ab. Bei einem Investor hängt sehr viel mehr dran. Da geht es um Langfristigkeit, Passgenauigkeit und das Volumen ist auch ein anderes."

Unternehmenswert "ist inzwischen deutlich gestiegen"

Die Wertentwicklung von Fußballvereinen sei insgesamt sehr positiv: "Und wir als Bundesligist am Standort Berlin haben da die Chance, nochmal eine eigene Handschrift reinzubringen." Im Vorfeld des KKR-Einstiegs Anfang 2014 hatte eine Bewertung von Hertha BSC einen Unternehmenswert von 220 Millionen Euro ergeben. "Dieser Wert", so Schiller, "ist inzwischen deutlich gestiegen."

Steffen Rohr