Bundesliga

Freiburgs Coach Christian Streich: Kempf ist in Wolfsburg eine Option

Innenverteidiger hat sich wieder herangekämpft

Streich: Kempf ist in Wolfsburg eine Option

Auf dem Sprung in die Anfangsformation: Freiburgs Marc-Oliver Kempf.

Auf dem Sprung in die Anfangsformation: Freiburgs Marc-Oliver Kempf. imago

"Er hat trainiert, könnte spielen und das ist auch durchaus denkbar", sagte SC-Trainer Christian Streich vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg über Kempf, "wenn er topfit ist, kann er noch gute Spiele für uns machen." Dass der Vertrag des Innenverteidigers zum Saisonende ausläuft, er ihn nicht verlängern will und nun die ersten Interessenten wie der VfB Stuttgart gehandelt werden, spielt dabei für Streich keine Rolle: "Wir brauchen Spieler, die sich zu hundert Prozent für ihren Arbeitgeber SC Freiburg einsetzen und das wird Marc Oliver Kempf tun, weil wir uns auch seit Jahren zu hundert Prozent für ihn einsetzen und mit ihm durch alle schwierigen Phasen durchgegangen sind."

Viele Verletzungspausen

Der SC-Coach meint damit die Verletzungen, die den 22-Jährigen immer wieder zurückgeworfen haben. 2014 wechselte er von Eintracht Frankfurt zum SC, und nur in der Zweitligasaison 2015/16 kam er fast verletzungsfrei durch. In der vergangenen Saison verpasste er wegen einer Meniskusverletzung die gesamte Hinrunde. Streich war deshalb nicht so glücklich, dass Kempf in diesem Sommer wegen der U-21-EM kaum Pause hatte. Anfang September, als sich der Verteidiger im Testspiel einen Muskelfaserriss zuzog, schienen sich die Befürchtungen zu bestätigen.

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Trotzdem hätte der SC gerne mit Kempf verlängert, was er aber schon vor dieser Saison verweigerte. Dass die Freiburger trotzdem das Risiko eingingen, einen jungen, talentierten Spieler ablösefrei gehen lassen zu müssen, hing mit der Personalsituation in der Innenverteidigung zusammen. Manuel Gulde und Georg Niedermeier drohten lange auszufallen, was sich inzwischen bestätigt hat, und um die Verpflichtung von Philipp Lienhart und Robin Koch musste der Verein länger kämpfen. Zudem war nicht klar, ob beide schon bundesligareif sind. Es habe "zu viele Fragen" gegeben, erklärt Streich, der aber betont: "Es gibt keinen Grund böse zu sein."

"Guter linker Fuß": Anfragen wegen Kempf logisch

Und es sei auch klar, dass ein Spieler wie Kempf mit seinem "guten linken Fuß" bei vielen Klubs gefragt sei. "Es gibt Begehrlichkeiten von anderen Vereinen, weil die mehr Geld haben, aber so ist es ja überall, das ist der normalste Prozess, damit müssen die Fans leben und wir auch", so Streich. Er hofft nun, dass er für den Rest der Saison noch möglichst oft mit dem U-21-Europameister planen kann.

Daniela Frahm