Bundesliga

Schalke springt auf Platz zwei - Bremen jubelt erstmals

BVB-Misere hält an - Bayern souverän, Gladbach glänzt in Berlin

Schalke springt auf Platz zwei - Bremen jubelt erstmals

Schalker Höhenflug: Di Santo jubelt über sein 1:0 gegen den HSV.

Schalker Höhenflug: Di Santo jubelt über sein 1:0 gegen den HSV. imago

Di Santos Flaute endet - Schalke ist Zweiter

Der FC Schalke klettert in der Tabelle weiter nach oben. Die Königsblauen gewannen am Sonntagnachmittag gegen den Hamburger SV mit 2:0, weil Di Santo die gute Leistung der Tedesco-Elf im ersten Abschnitt mit dem Führungstor vom Elfmeterpunkt belohnte. Der Argentinier traf erstmals in der Liga seit dem 5. März 2016. In den ersten 45 Minuten blieben die Hamburger bis auf eine Chance von Youngster Arp ziemlich blass, wachten aber nach dem Seitenwechsel auf und hatten bei Hunts Abschluss Pech, als er nur den Pfosten traf. Die aus der ersten Hälfte noch sattelfeste Defensive von S04 wackelte in Hälfte zwei häufiger, doch blieb sie letztlich ohne Gegentor. Nach einer kurzen Phase, in der es etwas nickeliger zuging, erhöhte dann Burgstaller zum 2:0-Endstand. Mit dem Heimsieg überholen die Schalker direkt vor dem Revierderby in Dortmund den BVB und springen auf Platz zwei. Der HSV bleibt im Keller auf Platz 14 stehen, verliert aber etwas den Kontakt zu den Mannschaften aus dem hinteren Mittelfeld.

Kruse: Dreierpack bei Werders erstem Saisonsieg

Fin Bartels

Der Auftakt des Werder-Rausches: Fin Bartels trifftn traumhaft zum 1:0. imago

Werder kann doch noch siegen! Am 12. Spieltag holte Bremen den ersten Dreier und gewann am Abend das Heimspiel gegen Hannover 96 mit 4:0. Für Florian Kohfeldt, den neuen Trainer der Hanseaten, ist es der erste Erfolg in seinem zweiten Spiel auf der Bank der Werder-Profis. Die Matchwinner für die Werderaner waren Bartels und Kruse - Letzterer schnürte in Hälfte zwei einen Hattrick, seine ersten drei Tore in der Liga. Die knappe 1:0-Führung für Werder nach 45 Minuten ging schon vollauf in Ordnung, denn die Hausherren spielten flott und mutig nach vorne und hatten mehrere gute Chancen. Direkt nach dem Seitenwechsel hielt Werder-Torwart Pavlenka sein Team gegen 96-Torjäger Harnik im Rennen, kurz darauf drehte Werder voll auf und ging durch zwei schöne Kruse-Tore entscheidend in Front. Mit dem klaren Vorsprung verlegte sich Werder aufs Kontern, Hannover fiel in der Offensive aber nicht viel ein, so dass Kruse in der Schlussphase noch einen Treffer zum 4:0-Endstand draufsetzte. In der Tabelle rückt der SVW einen Platz vor und ist nun 16., Freiburg rutscht auf den direkten Abstiegsplatz.

Raffael trifft vor und nach der Pause

Freude pur: Oscar Wendt (li.) und Raffael bejubeln das zwischenzeitliche 3:0.

Freude pur: Oscar Wendt (li.) und Raffael bejubeln das zwischenzeitliche 3:0. imago

Mehr Torgefahr erhoffte sich Hertha BSC am Abend im Topspiel gegen Mönchengladbach. Dafür ließ Coach Pal Dardai auch Ibisevic und Selke gemeinsam von Beginn an stürmen. Das Duo konnte dem Spiel zunächst aber nicht seinen Stempel aufdrücken, auch weil die erste halbe Stunde ganz und gar den Fohlen gehörte. Die Gladbacher spielten zu Beginn groß auf und lagen durch Stindl (5.), einen sicher verwandelten, aber nicht unumstrittenen Foulelfmeter von Hazard (14.) sowie einen exzellenten Fernschuss von Raffael (20.) rasch mit 3:0 in Führung. Danach ließen es die Gäste etwas zu locker angehen, während die Berliner aufwachten und zusehends nach vorne drängten. Gerade Ibisevic erwies sich als Unruheherd. Der Bosnier verkürzte nicht nur auf 1:3 (28.), er traf auch noch gleich zweimal Aluminium (39./40.). Durchgang zwei erreichte nicht mehr das Niveau des ersten: Zwar blieb die Alte Dame bemüht, allerdings verteidigten die Gäste fortan aktiver und besser, ließen wenig zu, gerieten nach Weisers Anschluss zum 2:3 (71.) aber doch noch in Gefahr - mehr aber auch nicht, weil Raffael mit seinem zweiten Treffer des Abends zum 4:2-Endstand (77.) die Spannung aus der Partie nahm.

Heynckes knackt magische Marke

Torschützen unter sich: Robert Lewandowski drückt Arturo Vidal.

Torschützen unter sich: Robert Lewandowski drückt Arturo Vidal. imago

Am Samstagnachmittag stand in München das bayerische Duell zwischen dem FC Bayern und Augsburg an - die Rollenverteilung war dabei klar. Die Münchner hatten viel mehr Spielanteile sowie ein Chancenplus, hatten zu Beginn aber ihr Visier nicht richtig eingestellt. Erst Vidal knackte mit einem versierten Drehschuss aus dem Gewühl heraus die Nuss und brachte den großen Favoriten in Führung (31.). Etwas später profitierte Lewandowski mit ungewohnter blonder Haarpracht von Caiubys Fehlpass und erhöhte auf 2:0 (38.). Auch in Durchgang zwei änderte sich nichts an den Kräfteverhältnissen auf dem Rasen, Lewandowski erhöhte unmittelbar nach Wiederanpfiff auf 3:0 (49.). Am Ende bliebt der FCB auch im 28 Heimspiel hintereinander ungeschlagen (22/6/0) und baute zugleich seine Tabellenführung auf nunmehr sechs Punkte aus, während Trainer Jupp Heynckes zugleich die magische Marke von 500 Siegen in der Bundesliga knackte (174 als Spieler, 326 als Trainer).

Zwei Strafstöße kosten Bayer Punkte

RB Leipzig ist der einzige Bundesligist, gegen den Bayer Leverkusen noch nie punkten konnte - das änderte sich. Zwei Strafstöße brachten die Werkself zwar um die Früchte ihrer Arbeit, doch Bayer bewies große Moral. Zunächst entpuppte sich Heiko Herrlichs Experiment mit Mehmedi in der Abwehr als Fehlschlag: Der Schweizer verursachte einen klaren Strafstoß Sabitzer, den Werner sicher verwandelte (13.). Es war die verdiente Führung der Leipziger, die besser in die Partie gekommen waren, ihren Drive mit zunehmender Spieldauer aber verloren. Bayer wurde stärker und kam noch vor der Halbzeit durch Bailey zum verdienten Ausgleich (44.). Flott blieb es auch nach der Pause, allerdings musste Bayer nach Henrichs Platzverweis wegen Handspiels kurz vor der Linie und Forsbergs sicher verwandelten Elfmeter (54.) in Unterzahl erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Eine Aufgabe, die sich nicht als zu anspruchsvoll herausstellte. Die Leverkusener bewiesen große Moral und schafften durch ein starkes Tor von Volland den 2:2-Ausgleich (74.). Bayer blieb damit auch im siebten Spiel in Folge ungeschlagen.

Wolfsburger Remis-Könige können doch siegen

Die Remis-Könige aus Wolfsburg zeigten gegen Freiburg, dass sie sich doch aufs Gewinnen verstehen. Von Beginn an machten die Wölfe keinen Hehl daraus, dass die drei Punkte in Niedersachsen bleiben sollen. Zugute kam ihnen dabei ein Blitzstart - Gerhardt traf bereits nach drei Minuten zum 1:0. Danach blieb der VfL tonangebend, wenngleich nicht sonderlich gefährlich. Dafür erwies sich die Schmidt-Elf als besonders effizient: Malli legte nach 29 Minuten nach und ebnete mit seinem 2:0 früh den Weg zum späteren Sieg. Weil die Freiburger offensiv zu wenig zustande brachten und Malli nur zwei Minuten nach Kaoustkas Anschlusstreffer (68.) den 3:1-Endstand besorgte, klappte es mit dem ersten Heimsieg der Wölfe in dieser Spielzeit und dem ersten Dreier unter der Ägide von Coach Martin Schmidt. Und der Sport-Club? Der wartet noch immer auf den ersten Sieg in der Fremde (0/1/5).

Machte in Mainz keine gute Figur: Schiedsrichter Dr. Felix Brych (2.v.l.).

Machte in Mainz keine gute Figur: Schiedsrichter Dr. Felix Brych (2.v.l.). imago

Eine unglückliche Figur machte Schiedsrichter Dr. Felix Brych in Mainz. Der Unparteiische, der es als einer von zehn europäischen Referees in die Vorauswahl zur WM 2018 geschafft hat, entschied in einer Phase, in der das Schlusslicht aus Köln am Drücker war, wegen eines vermeintlichen Fouls von Sörensen an De Blasis auf Strafstoß gegen den FC - und das trotz Konsultation des Videoassistenten. Eine Fehlentscheidung. Brosinski nutzte den Elfmeter und stellte auf 1:0 (44.). In Durchgang zwei bemühten sich die Geißböcke um den Ausgleich, agierten aber recht harmlos. Dann trat wieder Brych auf den Plan, diesmal stellte er den Mainzer Donati wegen einer vermeintlichen Tätlichkeit gegen Bittencourt mit glatt Rot vom Platz (71.) - eine umstrittene Entscheidung. Tore fiele keine mehr, auch weil den Kölnern trotz Überzahl die Ideen fehlten. Folglich beendete der FSV seine Serie von drei Spielen in Folge ohne Sieg, während die Kölner weiter warten müssen (0/2/10). Die Lage beim FC wird immer brenzliger, der Rückstand aufs rettende Ufer immer größer.

Uth rettet Hoffenheim einen Punkt

Die Frankfurter Eintracht war in Sinsheim gefordert und überzeugte dort durch großes Engagement und eine grundsolide Spielidee. Allerdings bedurfte es eines kapitalen Fehlpasses von Rupp, um das Runde im Eckigen unterzubringen. Das machte Boateng aber äußerst sehenswert, indem er den Ball gekonnt aus 22 Metern in die Maschen drosch (13.). Die Führung verdienten sich die Hessen auch in der Folge, sie hatten aber auch Glück, dass Wagner am Pfosten scheiterte (41.). In Hälfte zwei zogen sich die Frankfurter zurück und stellten sich dabei gegen anrennende, aber auch ein wenig uninspirierte Sinsheimer geschickt an, mussten in der Nachspielzeit durch Uth dann aber doch noch das 1:1 schlucken (90.+1).

Alarmglocken in Dortmund schrillen lauter

Gleich scheppert's: Während Bürki geschlagen am Boden liegt und Bartra bedient ist, steht Akolo kurz vor dem 1:0.

Gleich scheppert's: Während Bürki geschlagen am Boden liegt und Bartra bedient ist, steht Akolo kurz vor dem 1:0. pictue alliance

Ohne den suspendierten Stürmerstar Aubameyang kam Borussia Dortmund denkbar schlecht in die Partie, lag nach einem unglücklichen Rückpass von Bartra und einer ebenso unglücklichen Ballannahme von Bürki früh zurück (5.). Danach drängten die Dortmunder zusehends auf den Ausgleich, erspielten sich ein Übergewicht und Chancenplus. Das 1:1 fiel noch vor der Pause, resultierte aber aus einem Handelfmeter, den Pavard verursacht hatte. Schürrle scheiterte zwar aus elf Metern an Zieler, doch Philipp setzte nach und verwandelte den Nachschuss eindrucksvoll (45.+3). Zu diesem Zeitpunkt war die Partie für Ginczek aufgrund einer Verletzung bereits beendet. Nach dem Seitenwechsel erwischten die Schwaben wieder den besseren Start, der zum Wiederanpfiff eingewechselte Brekalo schloss einen Konter überlegt ab und stellte auf 2:1 (51.). An diesem Treffer hatten die Westfalen zu knabbern und konnten froh sein, dass die in den Zweikämpfen sehr präsenten Schwaben mehrfach gute Gelegenheiten ungenutzt ließen. Der VfB bleibt damit zu Hause ungeschlagen (5/1/0) und beendete zugleich das Ende der eigenen Horror-Heimserie gegen den BVB von zuvor vier Niederlagen in Folge. Und Dortmund? Da grellen die Alarmglocken nach dem fünften Bundesligaspiel ohne Sieg (0/1/4) nacheinander immer lauter.

kon

Spieltagsbilder 12. Spieltag 2017/18