Bundesliga

Hertha BSC erwartet "Rekordjahr" - Neues von den Stadionplänen

Finanzchef Schiller kritisiert die DFL

Hertha erwartet "Rekordjahr" - Neues zu den Stadionplänen

Hört auf des Hertha-Volkes Stimme: Präsident Werner Gegenbauer.

Hört auf des Hertha-Volkes Stimme: Präsident Werner Gegenbauer. imago

Weil Hertha - ohnehin im steten Kampf um die Gunst der Berliner - sich bei der vor einer Woche von der DFL veröffentlichten, genauen Spielplangestaltung für den Zeitraum bis Februar aufgrund einiger später Sonntagsspiele nicht besonders begünstigt sieht, kritisierte Ingo Schiller die Deutsche Fußball Liga (DFL). "Die DFL hat uns mit einer Ansetzungsliste versorgt, die unterirdisch ist", schimpfte Herthas Finanzchef und meinte mit Blick auf die seiner Meinung nach familienunfreundliche Anstoßzeit (20.30 Uhr) des Freitagabendspiels gegen Borussia Dortmund Mitte Januar: "Das ist extrem schädlich für uns."

Neben dieser deutlichen Kritik am Ligaverband verkündete Schiller, der nach wie vor auf der Suche nach einem zweiten Investor für den Hauptstadtklub ist, bei der Frage-Antwort-Veranstaltung "Hertha im Dialog" zwischen Fans und Klubführung am Montagabend aber auch Positives. Für das laufende und am 30. Juni 2018 endende Geschäftsjahr könne man ein "Rekordjahr" erwarten, sagte der Finanzchef. Schiller begründete diese Prognose mit der Teilnahme an der Europa League in dieser Saison und der Steigerung bei den Fernsehgeldern. "Alleine im Bereich der TV-Erlöse haben wir uns, was die Bundesliga betrifft, durch die bessere Platzierung in der Tabelle und den neuen TV-Vertrag von 33,7 Millionen Euro auf 54,4 Millionen Euro gesteigert", erklärte Schiller, der am kommenden Montag auf der Mitgliederversammlung die Bilanz für das am 30. Juni dieses Jahres abgelaufene Geschäftsjahr vorstellen wird.

Stadionpläne stehen auf der Agenda

Bei der Versammlung in einer Woche wird es auch wieder um die Stadionpläne der Berliner gehen. Dieses Thema spielte bereits an diesem Montag eine zentrale Rolle. Hertha steht grundsätzlich vor der Frage, ob es zu einem Neubau eines reinen Fußballstadions kommt (an welchem Standort auch immer) oder aber ob das Olympiastadion umgebaut werden kann und soll.

Hertha-Präsident Werner Gegenbauer erklärte, dass man bis zum Jahresende die Gespräche mit dem Land Berlin, dem das Olympiastadion als alleiniger Gesellschafter der Betriebsgesellschaft gehört, über die verschiedenen Optionen fortführen werde. "Es ist alles offen, es ist alles in der Diskussion. Am Ende des Jahres werden wir eine Bilanz der Gespräche ziehen und dann entscheiden, auf welchem Weg wir weiter miteinander arbeiten", sagte der Klubchef.

Gegenbauer ließ allerdings erneut durchblicken, dass der vom Berliner Senat vorgeschlagene Umbau des Olympiastadions keine bevorzugte Option des Vereins ist. Vielmehr wünscht sich Herthas Führung nach wie vor den Neubau einer reinen Fußballarena (mit einer geringeren Kapazität als die des Olympiastadions). Das neue Stadion soll am liebsten auf dem Olympiagelände entstehen, also in unmittelbarer Nachbarschaft zum Olympiastadion. Grundsätzlich denkbar sind aber auch andere Standorte, auch außerhalb der Grenzen Berlins.

Auszug aus Berlin? Gegenbauers deutliche Worte

Für die Versammlung am kommenden Montag liegen aus den Reihen der Mitglieder deshalb zwei Anträge auf Satzungsänderung vor. Diese sehen vor, dass der per Vereinssatzung festgeschriebene Austragungsort für die Heimspiele Berlin zu sein habe. Für eine Annahme der Anträge ist eine Dreiviertel-Mehrheit erforderlich. Durch eine solche Festlegung würde der Spielraum der Klubführung in den Verhandlungen mit dem Berliner Senat erheblich verkleinert, weil das Druckmittel eines (theoretischen) Umzugs in die Peripherie der Hauptstadt wegfallen würde. Gegenbauer, dem die Anträge aus verhandlungstaktischen Gründen kaum gefallen dürften, machte am Montagabend deutlich, dass man dem Willen der Mehrheit des Hertha-Volkes Folge leisten werde.

"Es ist völlig wurscht, ob die 75 Prozent zustande kommen oder nicht. 51 Prozent, die gegen einen Standort außerhalb Berlins wären, würden uns auch schon langen", erklärte er und sagte: "Wir brauchen keine Satzungsänderung, damit wir auf keinen Fall gegen den Willen der Mehrheit der Mitglieder entscheiden."

Jan Reinold

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