"Wenn man hört, dass man vorne einer weniger ist vom Spielsystem, macht man sich schon erst einmal Gedanken", beschreibt Stürmer Nils Petersen, wie er die in der vergangenen Saison bereits in einigen Spielen praktizierte Taktik aufgenommen hat. Die numerische Skepsis aber legte sich schnell, denn mit Abwehrchef Julian Schuster, zwei Innenverteidigern und zwei Außenverteidigern gewann der Sport-Club neue Optionen.
Vor allem die Außen, meist Christian Günter links und Pascal Stenzel rechts, können mit der Interpretation ihrer Rolle viel mehr Einfluss auf das Spiel nehmen. Gegen einen offensivstarken Gegner stehen sie tiefer und attackieren situativ hoch, gegen defensive Mannschaften können sie mit ihrem Vorwärtsdrang die offensiven Außen unterstützen und auf den Flügeln für Überzahl schaffen.
Das Ergebnis: Die Breisgauer arbeiten in der laufenden Saison mehr mit Flanken als in der abgelaufenen. 7,6 Hereingaben sind es im Schnitt, 2016/17 waren es nur 5,7. Dafür sank die Zahl der Dribblings von 22,3 (38 Prozent Erfolgsquote) auf 15,1 (31,9 Prozent), was maßgeblich mit den Abgängen von Maximilian Philipp und Vincenzo Grifo in Zusammenhang steht.
Petersen: "Für mich ist es natürlich besser"
"Als Stürmer ist es schön, wenn man Spieler wie Stenzel und Günter hat, die vermehrt den Weg nach vorne suchen und Flanken bringen", sagt Petersen, der nach der schweren Verletzung von Florian Niederlechner (Kniescheibenbruch) wohl wieder häufiger der Abnehmer sein wird: "Für mich ist es natürlich besser, wenn das Spiel offensiver gestaltet wird und wir öfter in den Strafraum kommen, da sehe ich mich schließlich." Auch der offensivere Part der Doppel-Sechs, bis zu seiner Verletzung Mike Frantz, kann sich mehr in der Offensive einbringen.
Eine Umstellung, nach einem Drittel der Saison aber spielt sich die neue Ausrichtung immer mehr ein. "So ein neues System braucht Zeit, aber ich glaube, dass wir es bisher gut umgesetzt haben. Die Mannschaft interpretiert es jetzt von Spiel zu Spiel besser", sagt Petersen.