"Die Sonne lacht so schadenfroh an Tagen wie diesen", twitterte der SVW am Montagvormittag angelehnt an einen Songtext der Band "Fettes Brot". Ungefähr zur gleichen Zeit schlossen sich nach der Trennung von Alexander Nouri die Tore des Weserstadions hinter dem geschassten Trainer und seinem schwarzen Dienstwagen. Eine befremdliche Konstellation, weshalb sich Werder später wohl auch dafür entschied, den Beitrag wieder zu löschen.
Unbeeindruckt von alledem absolvierten die Bremer Reservisten am Vormittag ein leichtes Regenerationstraining, beaufsichtigt von Torwarttrainer Christian Vander sowie Athletikcoach Günter Stoxreiter.
Im Hintergrund traf Interimstrainer Florian Kohfeldt schon Entscheidungen: Als erste Amtshandlung strich er den Profis ihren freien Tag am Dienstag. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit bittet der 35-Jährige die Spieler am Dienstag und Mittwoch auf den Platz. Am Mittwoch will er sich dann auch erstmals den Medien stellen.
Wir werden nicht nur mit freien, sondern auch mit Trainern, die unter Vertrag stehen, sprechen. Das muss korrekt und sauber ablaufen. Dafür benötigen wir Zeit.
Frank Baumann
"Wir haben wenig Zeit, deshalb war es wichtig, dass er die Mannschaft kennt", erklärte Baumann zur Installation Kohfeldts, die nicht unbedingt auf Interimsbasis bleiben muss. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass er dauerhaft bleibt. Wir trauen ihm zu, kurzfristig einen Impuls zu setzen", betonte Baumann.
Parallel werde der SVW aber den Markt sondieren: "Das ist mit Florian klar abgesprochen." Bremen werde sich "auch mit Trainern beschäftigen, die woanders unter Vertrag stehen". Es gebe eine Liste mit Kandidaten. "In der Länderspielpause wollen wir eine Entscheidung treffen, lassen uns aber nicht unter Druck setzen", so Baumann weiter.
Sollte Kohfeldt die Bremer Geschäftsführung nicht von sich überzeugen, gelten der ehemalige Werder-Profi Bruno Labbadia, Marcel Koller und auch Markus Weinzierl als mögliche Kandidaten. Eine echte Alternative wäre in Zeiten wie diesen auch Ex-Trainer Thomas Schaaf.