Bundesliga

Augsburgs Trainer Manuel Baum: Die Lehren aus dem Hannover-Spiel - Finnbogason und Baier angeschlagen

Augsburg: Finnbogason und Baier angeschlagen

Baum: Die Lehren aus dem Hannover-Spiel

Sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg: FCA-Trainer Manuel Baum.

Sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg: FCA-Trainer Manuel Baum. imago

Lange Zeit extrem dominant und mit gnadenlosem Pressing stets gefährlich, aber eben auch fahrlässig im Umgang mit den Torchancen und am Ende naiv im Abwehrverhalten. So lässt sich der Augsburger Auftritt gegen Hannover zusammenfassen. Trotz einer beeindruckenden ersten Halbzeit setzte es deshalb eine 1:2-Niederlage. "Das Entscheidende ist, lösungsorientiert vorzugehen und daraus zu lernen", sagt Baum mit drei Tagen Abstand. Er habe "intern drei Punkte herausgearbeitet, die man aus so einem Spiel mitnehmen kann".

Punkt eins betrifft die Balance zwischen Offensive und Defensive: "Die Mentalität, ein Spiel immer gewinnen zu wollen, ist wichtig und gut", findet Baum. "Trotzdem darf man nicht eindimensional denken." Genau das passierte seiner Mannschaft nach dem 1:1. Sie drängte weiter nach vorne, wollte gewinnen - und vergaß die Absicherung. Dieser Übermut führte zur Niederlage. "Beim zweiten Gegentor stehen unsere Innenverteidiger Mann gegen Mann, da fehlt einfach der Dritte. Es gibt Vorgaben, die wir einhalten müssen. Wir wollen immer eine Absicherung", moniert Baum. "Wir müssen mehr defensiv denken, obwohl wir offensiv spielen. Diese zwei Dinge darf man nicht trennen."

Trainersteckbrief Baum
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Spielersteckbrief Finnbogason
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Spielersteckbrief Baier
Baier

Baier Daniel

Punkt zwei betrifft die taktische Anpassung während eines Spiels: Hannover stellte zur Halbzeit von 4-4-2 auf 4-2-3-1 um, brachte mit Marvin Bakalorz einen zweikampstarken Mann für die Zentrale und bekam nach und nach besseren Zugriff. Dieses Phänomen sei "in der Bundesliga in diesem Jahr extrem auffällig", findet Baum. "Wenn der Gegner in der ersten Halbzeit besser ist, stellt man um und ist dann meistens in der zweiten Halbzeit besser." Darauf dann erneut zu reagieren sei "die hohe Kunst", findet Baum. Dann müsse man den eigenen Spielaufbau und das Pressing den neuen Gegebenheiten anpassen. Das gelang dem FCA am Samstag nicht, auch weil nach der furiosen ersten Hälfte die Kräfte schwanden. "Darüber müssen wir uns Gedanken machen", meint der Trainer.

Und Punkt drei? Den wollte Baum nicht verraten. Er sieht seine Mannschaft aber trotz der bitteren Niederlage auf dem richtigen Weg, schließlich sei der Plan lange aufgegangen: "In dem Spiel waren so viele Sachen gut und leider zwei, drei schlecht. Das ist extrem schnell bestraft worden. Wir müssen schauen, dass wir das gegen Bremen besser machen." Dort tritt der FCA am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) an.

Duo dürfte einsatzfähig sein

Zum Start in die neue Woche konnten zwei Leistungsträger nicht mit der Mannschaft trainieren: Alfred Finnbogason (Adduktorenprobleme) drehte Laufrunden um den Platz, Daniel Baier (muskuläre Probleme am Oberschenkel) blieb in den Katakomben. Beide dürften am Wochenende aber einsatzfähig sein. Dong-Won Ji (muskuläre Probleme) fehlt weiterhin, Kostas Stafylidis hingegen absolvierte auf dem Rasen ein individuelles Programm.

David Bernreuther