Bundesliga

Heimtrikot statt Büßerhemd: Mainz 05 schaut nach vorne

Nullfünfer haken das Schalke-Spiel ab

Heimtrikot statt Büßerhemd: Mainz schaut nach vorne

Niederlage auf Schalke ist abgehakt: Mainz-Trainer Sandro Schwarz.

Niederlage auf Schalke ist abgehakt: Mainz-Trainer Sandro Schwarz. imago

Natürlich aber musste Schwarz auf der Pressekonferenz vor dem Duell am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) dennoch ein paar Fragen zum schwachen Auftritt in Gelsenkirchen beantworten. "Nach dem Rückstand hat es uns gefehlt, die Qualität bei Ballbesitz aufrechtzuerhalten", urteilte der 39-Jährige: "Wir hatten zu viele einfache Ballverluste, die haben uns das Ergebnis gekostet."

Die Analyse aber, das machte dann erneut Schwarz klar, sei abgeschlossen, die Partie abgehakt: "Gegen Kiel wollen wir in unserem Trikot spielen, nicht im Büßergewand." Dass es auch in 100 Prozent Polyester und nicht in Rosshaaren oder Schweineborsten - wie bei reuigen Sündern im 5. Jahrhundert - gegen die Norddeutschen schwer werden wird, zeigt die Gegneranalyse des Coaches. "Sie sind individuell sehr gut, verfügen über eine sehr erfahrene Viererkette und Sechser, sind im Zentrum spielstark und haben Tempo auf den Außen, dazu in Marvin Duksch den Top-Torjäger", weiß Schwarz bereits aus den beiden 0:3-Niederlagen der Vorsaison, als er noch Coach der Mainzer U 23 war. Zudem trete Kiel "sehr selbstbewusst" auf, habe eine "klare Handschrift" und sei "sehr gut organisiert".

Ein Duell auf Augenhöhe sei es aber trotz des großen Lobs für den unterklassigen Gegner nicht, betont Sportvorstand Rouven Schröder: "Es ist ein richtig gutes Los, weil wir zu Hause als Erstligist eine Zweitliga-Mannschaft empfangen. Die Favoritenrolle nehmen wir an." Zumal es für Mainz im Pokal endlich mal zu mehr reichen soll: "Das ist ein toller Wettbewerb, in dem du für Image und Wirtschaftlichkeit mit wenigen Spielen viel erreichen kannst. Wir sind auch mal dran."

Mögliche Rotation: Schwarz lässt Änderungen offen

Inwiefern Schwarz seine Mannschaft in der Englischen Woche verändern will, ließ er offen. "Wir schicken die Mannschaft aufs Feld, von der wir die Überzeugung haben, dass sie in die nächste Runde einziehen wird", sagt der Trainer und lässt sich in Sachen Rotation alle Optionen offen: "Das natürlich mit dem Wissen, dass wir drei Tage später wieder spielen." Der Kader sei "breit und qualitativ gut", mögliche Änderungen scheinen vor dem Rhein-Main-Derby gegen Eintracht Frankfurt am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) also durchaus möglich.

Definitiv nicht dabei sind allerdings die Innenverteidiger Niko Bungert, Alexander Hack (beide im Aufbautraining) und Leon Balogun, der sich einen Jochbeinbruch zuzog. Dass in der Dreierkette nun vorerst keine echte Alternative zu Stefan Bell, Abdou Diallo und Jean-Philippe Gbamin vorhanden ist, ordnet Schwarz realistisch ein: "Es sind immer noch genügend Spieler, auch wenn es, was Leon betrifft, extrem bitter ist. Aber er fällt ja nicht langfristig aus, der Zeitraum ist überschaubar." Auch Gerrit Holtmann und Karim Onisiwo fehlen weiterhin, Gaetan Bussmann ist dagegen zumindest wieder ins Training eingestiegen, für Kiel aber noch keine Option.

Patrick Kleinmann