Bundesliga

Köln gelingt auch im Krisengipfel gegen Bremen kein Sieg und bleibt Letzter. FC-Trainer Peter Stöger: "Das war etwas für Vegetarier"

Pizarro erleidet Muskelverletzung im Oberschenkel

Stöger: "Das war etwas für Vegetarier"

Kölns Trainer Peter Stöger ärgert sich über eine vergebene Torchance.

Kölns Trainer Peter Stöger ärgert sich über eine vergebene Torchance. imago

Am Engagement seiner Elf habe es nicht gelegen. "Die Jungs haben alles reingeschmissen", sagte Stöger nach der Partie gegenüber "Eurosport". Das Problem war wie auch in etlichen der vergangenen Partien die mangelhafte Chancenverwertung. "Wir machen uns es selbst schwer, es waren genügend Chancen da", bilanzierte der Österreicher.

Stöger dürfte dabei besonders Sehrou Guirassy im Sinn gehabt haben. Der Franzose rückte kurzfristig in die Startelf, nachdem der Ex-Bremer Claudio Pizarro beim Aufwärmen eine Muskelverletzung im Oberschenkel erlitten hatte. Die Diagnose wurde nach Spielende und einer Kernspinuntersuchung gemacht. Der 21-jährige Guirassy wurde gegen die Bremer zur tragischen Figur. Denn er zeigte eine engagierte Leistung, war noch der gefährlichste Kölner Angreifer. Am Ende ließ er aber den Dreier für den FC liegen. Denn in der 87. Minute hätte er aus zwei Metern den Ball nach einer Vorlage des eingewechselten Tim Handerker nur noch über die Linie drücken müssen, brachte aber das Kunststück fertig, das leere Tor zu verfehlen. "Unglaublich, jetzt hauen wir uns die Dinge selber von der Linie. Das tut wirklich weh", sagte Kölns Kapitän Dominic Maroh.

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So stand am Ende vorne mal wieder die Null. Zwar fuhren die Geißböcke ihren zweiten Punkt ein - den ersten vor eigenem Publikum (!) - doch angesichts der Tabellensituation könnte der eine Zähler fast zu wenig sein. "Es ist schwierig, das war etwas für einen Vegetarier. Das ist nicht Fisch nicht Fleisch, damit kannst du nichts anfangen", wusste auch Stöger das Ergebnis nicht so richtig einzuordnen.

Stöger hat trotz des verpassten ersten Dreiers den Glauben an die Wende noch nicht verloren. "Wenn ich unsere Möglichkeiten sehe und wenn die die Tore machen, dann können wir da unten wieder rauskommen. Und da wäre ich gerne dabei", sagte er.

Maroh lobt Fans - Nun gegen Hertha und Bayer

Stöger selbst hatte die Partie gegen Bremen im Vorfeld als "emotionales Endspiel" ausgerufen. Anders als noch in Baryssau, als es nach dem 0:1 in der Europa League erstmals Missfallensbekundungen seitens der Fans gab, verabschiedeten die Kölner Fans ihr Team trotz des erneut verpassten Siegs mit aufmunterndem Applaus. "Unsere Fans waren extrem positiv und extrem gepusht", lobte Maroh. "Es war ein sehr gutes Gefühl heute wieder in die Kurve zu gehen." Doch die Stimmung am Rhein bleibt angespannt und könnte bei weiteren ausbleibenden Erfolgserlebnissen endgültig kippen. Und die nächsten Aufgaben haben es in sich: Am Mittwoch geht es im Pokal zur Berliner Hertha (18.30 Uhr), am nächsten Bundesligaspieltag gastiert der FC ausgerechnet zum rheinischen Derby beim Nachbarn Bayer Leverkusen.

jer