Bundesliga

Gräfe: "Obliegt dem DFB, für Veränderungen zu sorgen"

Gräfe erneuert seine Kritik nach "vierstündigem Gespräch"

Gräfe: "Obliegt dem DFB, für Veränderungen zu sorgen"

Brachte den Stein ins Rollen: Manuel Gräfe und Schiedsrichtersprecher Dr. Felix Brych waren am Dienstag zu einer Aussprache beim DFB.

Brachte den Stein ins Rollen: Manuel Gräfe und Schiedsrichtersprecher Dr. Felix Brych waren am Dienstag zu einer Aussprache beim DFB. picture alliance

"In dem knapp vierstündigen Gespräch wurden die verschiedenen Sichtweisen und Vorwürfe in aller Offenheit angesprochen", wird DFB-Vizepräsident Ronny Zimmerman in einer Mitteilung zitiert. Die Eindrücke aus dieser Unterredung würden in einem nächsten Schritt analysiert.

An der Unterredung nahmen neben Gräfe noch Schiedsrichter-Sprecher Dr. Felix Brych, Lutz Michael Fröhlich (Vorsitzender der Elitekommission), Herbert Fandel (Vorsitzender DFB-Schiedsrichterausschuss), Hellmut Krug (DFB-Schiedsrichtermanager) und Willi Hink (DFB-Direktor) teil.

Schiedsrichtersteckbrief
Gräfe

Gräfe Manuel

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Brych

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Gräfe hatte in dem Interview Anfang August Krug und Fandel "Vetternwirtschaft" sowie "fehlende Transparenz" bei der Auswahl und Nominierung der Schiedsrichter vorgeworfen. "Die beiden haben sich ihre Schiedsrichterliste so zusammengebastelt, wie sie es wollten", wird Gräfe in dem Artikel zitiert. Als Beispiel nannte Gräfe seinen Kollegen Felix Zwayer, dessen Aufstieg er kritisch sieht. "Wie kann so jemand bis in die Spitze der deutschen Top-Schiedsrichter kommen? Kann es vielleicht sein, dass Fandel und Krug dort einen Mann haben wollten, der ihnen zu bedingungsloser Loyalität verpflichtet war?", fragte Gräfe.

Das Treffen am Dienstag erbrachte aber keine Annäherung der beiden Parteien, vielmehr erneuerte Gräfe anschließend seine Vorwürfe. "Er habe immer für "mehr Gerechtigkeit und Transparenz" sorgen wollen, teilte der Berliner in einer persönlichen Erklärung mit: "Der Einfluss von Herbert Fandel und Hellmut Krug sorgt leider immer noch für das Gegenteil."

Gräfe forderte nun Konsequenzen vom Verband. "Es obliegt nun dem DFB, für Veränderungen zu sorgen", erklärte der 44-Jährige. Gräfe war nach eigener Ausführung am Dienstag beim DFB gewesen, um den Ausführungen von Brych beizuwohnen, der "seine ähnlichen persönlichen Erfahrungen in den letzten Jahren mit Hellmut Krug und Herbert Fandel sowie als Sprecher der Bundesliga-Schiedsrichter den Eindruck etlicher Schiedsrichter geschildert" habe.

"Der durchschaubare Versuch, die von uns aufgezeigten Fehlentwicklungen auf persönliche Empfindlichkeiten von mir oder anderen abzustellen, geht fehl", hieß es in Gräfes Erklärung. Er selbst habe bereits unmittelbar nach der Veröffentlichung des Interviews eine Aussprache mit dem DFB geführt.

Beim DFB dürften die Erneuerung der Vorwürfe nicht gut ankommen. "Generell vertreten Lutz Michael Fröhlich als Vorsitzender der Elitekommission und ich die Auffassung, dass offene, konstruktive und lösungsorientierte Gespräche immer zielführender sind, als Kollegen oder ehemalige Vorgesetzte möglicherweise aus persönlichen Befindlichkeiten öffentlich mit nicht nachvollziehbaren Vorwürfen zu konfrontieren", hatte Zimmermann schon vor dem Treffen am Dienstag erklärt.

jer/sid

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