Bundesliga

Junuzovic beendet Nationalmannschaftskarriere

Bremer Kapitän spricht über mögliche Vertragsverlängerung

Junuzovic beendet Nationalmannschaftskarriere

Zlatko Junuzovic im Trikot Österreichs, das wird es in Zukunft nicht mehr zu sehen geben.

Zlatko Junuzovic im Trikot Österreichs, das wird es in Zukunft nicht mehr zu sehen geben. imago

"Ich habe den ÖFB gebeten, mich zukünftig nicht mehr für Länderspiele zu berücksichtigen. Nach über zehn Jahren im Team ist für mich nun der richtige Zeitpunkt gekommen, dieses Kapitel zu beenden", wird Junuzovic auf der Bremer Vereinswebsite zitiert. "Mit der Beanspruchung durch Klub und Nationalteam hatte ich in der Vergangenheit oft sehr wenig Zeit für meine kleine Familie. Genau dieser Gedanke, zukünftig mehr Zeit mit meiner Familie verbringen zu können, war letztlich ausschlaggebend dafür, dass ich mich voll und ganz auf meine Klubkarriere konzentrieren möchte."

Ebenfalls ein wichtiger Grund für die Entscheidung des 30-Jährigen war sein gesundheitlicher Zustand. Der Mittelfeldmann hatte zuletzt mit langwierigen Achillessehnenproblemen zu kämpfen. Stichwort "Belastungssteuerung". Bei der PK für das anstehende Spiel gegen Gladbach am Sonntag führte Junuzovic aus, dass er "noch ein paar Jahre vor sich" habe und diesbezüglich müsse er auch seine "körperliche Belastung" beachten. Auch deshalb sei es für ihn, "der richtige Zeitpunkt, auch wenn manche denken, dass es zu früh ist". Seine Nationalmannschaftskollegen hat er ebenfalls bereits informiert. "Es waren nicht alle begeistert, aber sie verstehen es."

Spielersteckbrief Junuzovic
Junuzovic

Junuzovic Zlatko

Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

04.02.1899

Vereinsfarben

Grün-Weiß

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Österreich - Vereinsdaten
Österreich

Gründungsdatum

01.01.1904

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Im März 2006 debütierte Junuzovic für Österreich bei der 0:2-Niederlage gegen Kanada. Diesem Einsatz folgten 54 weitere für den ÖFB. Zuletzt lief der Standardspezialist am 11. Juni 2017 beim 1:1 in Irland in der WM-Qualifikation für sein Land auf.

"Ich werde nie vergessen, wie kräftezehrend und steinig der Weg war, bis ich mich Nationalteam etablieren konnte. Die Entscheidung zum Rücktritt fiel mir deshalb alles andere als leicht", macht der Bremer Kapitän deutlich. "In 55 A-Länderspielen hatte ich die große Ehre mein Land zu repräsentieren und konnte dabei viele unvergessliche Momente erleben. Ganz besonders denke ich dabei an die erstmalige sportliche Qualifizierung für eine Europameisterschaft, bei der ich das wichtige Siegestor gegen Moldawien erzielen konnte." Eines von insgesamt sieben Treffern im ÖFB-Trikot für Junuzovic.

Voller Fokus auf Werder - Verhandlungen laufen

Der Rücktritt aus dem Nationalteam bedeutet, dass für Junuzovic nun sportlich der volle Fokus auf seinem Verein Werder Bremen liegt. Und auf den Kapitän und sein Team kommt eine Menge Arbeit zu, denn der SVW gewann bislang noch keines der sieben Bundesligaspiele (vier Remis, drei Niederlagen). Die Hoffnungen an der Weser ruhen unter anderem auf Junuzovic, der am letzten Spieltag im Nordderby beim HSV (0:0) nach hartnäckigen Achillessehnenbeschwerden sein Comeback gab. Am Sonntag (18 Uhr, LIVE! auf kicker.de) könnte dem Österreicher gegen Gladbach der erste Startelfeinsatz in dieser Saison winken.

Wie es mit Junuzovics Zukunft an der Weser aussieht, ist jedoch noch ungewiss. "Es ist bekannt, dass wir sehr gerne mit Junuzovic verlängern würden", verriet Geschäftsführer Frank Baumann und ergänzte, dass auch der Spieler nicht abgeneigt sei - "die Verhandlungen laufen." Eine Entscheidung sei aber nicht gefallen, auch wenn die "Grundvoraussetzungen" stimmen: "Wir werden die nächsten Wochen weiter nutzen, um die Verlängerung hinzubekommen."

Für Junuzovic selbst hat das Thema aktuell keine so große Priorität, wenngleich es nicht unbedeutend ist. "Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mir keine Gedanken über die Zukunft mache", so der Österreicher, der sich eine Fortsetzung seiner Zeit in Bremen "vorstellen kann". Aktuell sei es aber "generell wichtiger, unten rauszukommen. Wir müssen punkten, dann wird sich alles andere auch klären", führte der 30-Jährige aus: "Das Sportliche ist ausschlaggebend, damit das andere auch passt."

mst

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