Bundesliga

Nagelsmann: "Ich werde dargestellt wie ein Vagabund"

TSG-Coach über den FC Bayern die letzten Turbulenzen

Nagelsmann: "Ich werde dargestellt wie ein Vagabund"

Ist froh, dass "seine Mannschaft für ihn brennt": Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann.

Ist froh, dass "seine Mannschaft für ihn brennt": Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. imago

Endlich wieder Normalität. Julian Nagelsmann genießt das Ende der Länderspielpause, um endlich wieder mit seiner vollzähligen Truppe einige ungestörte Trainingseinheiten abhalten zu können. "Wir konnten in den letzten Wochen ja kaum trainieren, wenn man drei, vier Einheiten mit Inhalt halt, sieht man sofort eine Entwicklung, dass sie vieles besser machen, als wenn sie sich nur in den Spielen beweisen müssen."

Zudem erkenne jeder, der das Treiben auf dem Vereinsgelände in Zuzenhausen beobachte, "eine Mannschaft, die Gott sei Dank für mich brennt und einen Trainer, der für seine Spieler brennt".

Nagelsmann war es am Donnerstag wichtig, alle Spekulationen um seine Person und eine sofortigen Wechsel zu Bayern München noch einmal klar zu dementieren. "Es gibt und gab keine Anfrage und auch keinen Austausch, keinen Kontakt", stellte der 30-Jährige klar, "natürlich ist mir bewusst, dass spekuliert wird, wenn ich in meine Heimat fahre und dort ein Trainer gesucht wird. Aber ich kann ja schlecht meine Schwiegermutter bitten, ihr müsst jetzt umziehen, da ich nicht mehr nach München darf."

Über die skurrilen Rückschlüsse, die sogar aus seiner jeweiligen Jackenfarbe gezogen würden, machte sich Nagelsmann lustig. "Ich mache mir keine Illusionen, dass meine Jackenfarbe Auswirkungen auf meinen künftigen Klub hat. Heute habe ich eine blaue Jacke, und ich kann Richtung Daniel Bierofka sagen: Er muss sich keine Sorgen machen, dass ich übermorgen bei 1860 anfange, auch Domenico Tedesco auf Schalke nicht."

Heute habe ich eine blaue Jacke: Daniel Bierofka muss sich keine Sorgen machen, dass ich übermorgen bei 1860 anfange, auch Domenico Tedesco auf Schalke nicht.

Julian Nagelsmann

Die permanenten Wechselgerüchte würden ihn als Trainer in ein falsches Licht rücken. "Ich werde oft dargestellt wie ein Nomade oder Vagabund, der 500-mal den Verein wechselt. Ich bin jetzt seit sieben Jahren Trainer in Hoffenheim und bin dem Verein dankbar, dass ich immer wieder die Chance bekommen habe, mich zu beweisen", stelle Nagelsmann klar.

Sein kompletter Fokus gelte der TSG. "Ich konzentriere mich nur auf den Weg und den Erfolg mit meiner Mannschaft, damit wir das bestätigen, was wir in der vergangenen Saison angefangen haben, das ist mein Antrieb. In meinem Kopf spielt nichts anderes eine Rolle."

Aktuell auf alle Fälle. Die Spekulationen, Nagelsmann könnte dann eben im kommenden Sommer die Bayern übernehmen, werden deswegen nicht abreißen.

Michael Pfeifer

Klub für Klub: Zweikämpfer, Passkönige, Ballmagneten