An diesen 8. September 1996 wird sich Gentner wohl eher nicht mehr erinnern. Nicht wegen seiner Erinnerungslücken nach seiner schweren Gesichtsverletzung beim Spiel gegen den VfL Wolfsburg, sondern weil er damals schlicht und einfach erst elf Jahre jung war. Thomas Schneider, Giovane Elber, Zvonimir Soldo und Krassimir Balakov trafen beim 4:0 gegen den "Effzeh", der sich seither regelmäßig in Stuttgart Punkte verdient. Es war der letzte VfB-Heimsieg gegen Köln.
"Wir denken nicht, was wäre wenn", sagt Gentner. "Die Heimspiele bisher waren durchaus positiv." Zwei Siege, jeweils mit 1:0 gegen Mainz und Wolfsburg, sowie ein 0:0 gegen Augsburg brachten sieben Zähler, mit denen der Aufsteiger zwar "nicht perfekt" dasteht. "Aber es gibt Klubs, die wären froh, sie hätten sieben Punkte."
Bundesliga - 8. Spieltag
Spielersteckbrief Gentner
Die erfolgreiche Heimserie soll auch gegen den Europa-League-Teilnehmer vom Rhein halten und am besten weiter ausgebaut werden. Im Jahr 2017 haben die Schwaben keine einzige Partie vor eigenem Publikum verloren. "Wir haben jetzt ein Heimspiel vor der Brust, das machbar ist", erklärt Gentner. "Wir können einen Konkurrenten auf Distanz halten. Mit einem Sieg wären wir in einer guten Ausgangsposition für den Verlauf der Hinrunde. Davon gehen wir aus."
Gentner dreht bereits wieder Laufrunden
Der 32-jährige Mittelfeldspieler wird sich die Partie im Stadion anschauen und nah an der Mannschaft sein. Wie schon in den vergangenen Tagen, in denen Gentner bereits erste Laufeinheiten auf dem Trainingsgelände, aber abseits der mit dem Ball übenden Kollegen absolviert hat. Er wolle auch als Kapitän außer Dienst "helfen, wie ich das sonst auch immer mache". Indem er mit den "Jungs sprechen, meine Erfahrungen weitergeben und einbringen" möchte. "Das wird mit zu meinen Aufgaben zählen." Wie sonst eben auch. "Es ist nichts anders, als wenn ich einen Muskelfaserriss hätte und drei Wochen ausfallen würde." Mit dem Unterschied, dass es diesmal nicht Wochen, sondern Monate werden dürften.
