Nach einem Freistoß für den BVB zerrte Koo im eigenen Strafraum am Trikot von Lukas Piszczek, der Dortmunder fiel abseits des Balles hin. Referee Fritz ließ weiterlaufen, der FCA konterte über Marcel Heller, der mit einem Sprint über die komplette rechte Seite und einer scharfen Hereingabe auf Sergio Cordova einen Eckball erzwang. Doch diesen gab es nicht.
Stattdessen ging Fritz auf Hinweis von Video-Assistent Dr. Jochen Drees in die Review Area an der Seitenlinie. Dort schaute er sich das Duell zwischen Koo und Piszczek noch einmal an - und entschied schließlich auf Elfmeter für Dortmund.
Spielersteckbrief J.-C. Koo
Bundesliga - 7. Spieltag
"Den kann man geben, ich habe sein Trikot gehalten", gab Koo hinterher zu. Die lange Zeit zwischen dem Vergehen und dem Foul fand er allerdings "komisch". Doch das Schiedsrichterteam handelte und entschied richtig. Der Video-Assistent soll erst eingreifen, wenn das Spiel wieder unterbrochen ist. Trainer Manuel Baum zeigte deshalb Verständnis: "Der Ablauf ist so kommuniziert, darauf kann man sich einstellen. Unseren Konter zu unterbrachen wäre auch nicht sinnvoll."
Der Video-Assistent soll zudem nur eingreifen, wenn eine klare Fehlentscheidung vorliegt. Das zweifelt Manager Stefan Reuter in diesem Fall an: "Ob das eine hundertprozentige Situation ist, darüber kann man sicher diskutieren." Mit einem Schmunzeln fügte Reuter an: "Aubameyang fand vielleicht auch, dass es kein Elfmeter war." Der Gabuner scheiterte vom Punkt auf überhebliche Weise, er lupfte den Ball in die Arme von Marwin Hitz.
Was Reuter aber ärgerte: Kurz zuvor hatte es im Dortmunder Strafraum eine aus Augsburger Sicht vergleichbare Szene gegeben, als Sokratis seinen Gegenspieler Caiuby am Trikot festhielt, allerdings im Stehen und nicht wie Koo im Laufen. In diesem Fall griff der Video-Assistent nicht ein.
