In seinem insgesamt zwölften Bundesligaspiel, fünf davon Kurzeinsätze beim 1. FC Köln zwischen 2009 und 2011, kam in Frankfurt die so lange ersehnte Erlösung. Der Stuttgarter Torjäger, der in den vergangenen beiden Zweitligaspielzeiten mit jeweils 25 Treffern Torschützenkönig wurde, war wenige Sekunden nach seiner Einwechslung erfolgreich. Doch die Freude blieb verhalten. "So zu verlieren ist sehr, sehr ärgerlich", sagt der 29-Jährige über den K.o. in der Nachspielzeit, als Sebastien Haller einen spektakulären Seitfallzieher ins Stuttgarter Tor und Herz geschossen hatte. "Beide Mannschaften hatten sich mit dem 1:1 bereits abgefunden. Den einen Punkt hätten wir sehr, sehr gerne mitgenommen."
Dass Terodde die 1. Halbzeit von der Bank aus erleben musste, spielt keine Rolle mehr. Torjäger und Trainer waren vorher schon zu einem Gleichklang gekommen. Dass er den Angreifer erstmals seit dem 11. Spieltag der vergangenen Zweitligasaison nicht in die Startelf beorderte, habe "nichts an dem Respekt und an der Wahrnehmung, die wir für Simon haben, geändert", meint Hannes Wolf. "Er hat das sehr gut angenommen." Sogar mehr als das, versichert der Coach. "Simon hat immer das Verhalten von Daniel (Ginczek, d. Red.) in der vergangenen Saison sehr gelobt. Ohne ihn hätte er nie so spielen können. Daniel hat ihn immer unterstützt."
So sei es gekommen, dass der zuletzt torlose Torjäger "letzte Woche schon zu mir gesagt hat: Trainer, wenn es mal andersrum ist, verhalte ich mich genauso". Bis Mittwoch dürfen die Spieler des Aufsteigers ihre Enttäuschung verarbeiten. Dann startet die Trainingswoche in der Länderspielpause. "Jetzt können wir uns einen oder zwei Tage ärgern", sagt Terodde, "aber danach müssen wir den Kopf wieder hochnehmen."
