1, 2, 3, 4, 5, 6: Stolze sechsmal lagen sich die Spieler von Borussia Dortmund am Samstagabend während der 90 Minuten inniglich in den Armen. Nach dem beeindruckenden 6:1 gegen Borussia Mönchengladbach feierten Doppelpacker Maximilian Philipp, Dreierpacker Pierre-Emerick Aubameyang & Co. schließlich noch minutenlang mit den Fans.
Bundesliga-Macht? Größter Bayern-Konkurrent? Titelanwärter? Diese Stimmen werden bei solchen Leistungen in Zukunft wieder deutlich lauter werden. Doch allen voran der Trainer wiegelt geschickt ab.
"Wir haben auch heute wieder eine sehr gute Mannschaftsleistung geboten", fasste Bosz den furiosen Auftritt seines Teams eher nüchtern zusammen. Auch die beiden Angreifer Philipp und Aubameyang bekamen nur ein kleines Extralob für ihre großen Leistungen: "Die beiden Leute vorne schießen Tore, aber die Mannschaft hat überzeugt. Wenn wir die einfachen Bälle verlieren, dann kann Gladbach gefährlich werden."
Von einer Kampfansage Richtung Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid, der am kommenden Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) in Westfalen gastiert, wollte der 53-Jährige schon gleich gar nichts wissen, wie er gegenüber "Sky" kundtat: "Wir spielen guten Fußball, die Spieler sind frisch. Aber Gladbach ist etwas anderes als Madrid. Aber klar, wir es natürlich versuchen."
Drei Spieler, drei Marken
Aufnehmen können es die Westfalen allemal mit den Königlichen, was allein der Fakt zeigt, dass der BVB in bislang sechs CL-Heimspielen gegen Real noch nie verloren hat (drei Siege, drei Remis). Doch auch die am Samstagabend auffälligen Leistungen dreier Akteure lassen Mut schöpfen...
134 Bundesliga-Spiele für Borussia Dortmund bislang: Pierre-Emerick Aubameyang kommt bislang auf stolze 93 Tore und 21 Assists. imago
...Pierre-Emerick Aubameyang: Der Gabuner erzielte gegen Gladbach beim 6:1 gleich drei Tore und verbesserte sein phänomenales Saisonkonto weiter aus. "Auba" hat aktuell beeindruckende zwölf Tore in neun Pflichtspielen 2017/18 erzielt - kein weiterer Bundesliga-Profi kommt auf solch einen Wert.
Maximilian Philipp: Der Sommerneuzugang vom SC Freiburg traf zweimal und schraubte seine Bilanz auf vier Saisontore an. "Letzte Woche gegen Köln ist bei mir der Knoten geplatzt und die Mannschaft hat mich immer unterstützt", sagte der Doppelpacker hinterher. "So kommt das Selbstvertrauen. Der Trainer vertraut in meine Stärken und hat mich immer aufgebaut."
Julian Weigl: Der 22-jährige Sechser feierte nach seinem Kurz-Comeback nach Knöchelbruch beim 5:0 gegen Köln nach 127 Tagen diesmal seinen ersten Startelfeinsatz in dieser Spielzeit - und das mit dem Tor zum 6:1-Schlusspunkt. Es war zugleich das erste Bundesliga-Tor für Weigl im 62. Versuch. Sein Kommentar dazu: "Es fühlt sich großartig an, das Tor war die Krönung." Und ein weiteres Indiz dafür, dass der Bundesliga-Spitzenreiter mit breiter Brust auf das Duell mit dem großen Real Madrid zusteuert.