Bundesliga

Kölner Horror-Serie - Dortmund und Hertha siegen

5. Spieltag: Augsburg ärgert RB - FCB-Gala auf Schalke

Kölner Horror-Serie - Dortmund und Hertha siegen

Die Frankfurter Sebastien Haller (li.) und Kevin-Prince Boateng jubeln über das 1:0 in Köln.

Die Frankfurter Sebastien Haller (li.) und Kevin-Prince Boateng jubeln über das 1:0 in Köln. imago

Köln verliert weiter - Haller cool vom Punkt

Zum Auftakt der Mittwochspiele standen sich am frühen Abend zwei kriselnde Mannschaften in Köln gegenüber. Der FC wollte am 5. Spieltag endlich erstmals punkten, die Frankfurter hatten zwar schon vier Zähler auf dem Konto, doch hätte sich die Eintracht ebenfalls einen besseren Start gewünscht. Folglich versuchten die Hessen vom Anpfiff weg, die verunsichert wirkende Stöger-Elf unter Druck zu setzen. In Ansätzen gelang dies, doch entscheidend wurde es erst nach Marohs Blackout beim Rückpass. Diesen erlief Gacinovic, umspielte FC-Keeper Horn und kam zu Fall. Der Referee Petersen entschied sofort auf Elfmeter – eine Kann-Entscheidung. Der Videoassistent kam nicht zum Einsatz - und Haller versenkte eiskalt zur Frankfurter Führung. Kurz darauf gab es dann nochmals Aufregung im Eintracht-Strafraum, als Falette den Kölner Bittencourt von hinten umstieß. Der Pfiff blieb aus. Wieder kein Videoassistent, FC-Manager Schmadtke war an der Seitenlinie der Verzweiflung nahe.

Im zweiten Abschnitt mühte sich der Tabellenletzte aus der Domstadt weiter um eine spielerische Linie, doch es gab wenig Aktionen, die die Kölner Brust breiter machte. Frankfurt agierte gefällig und stand in der Defensive bis auf eine Riesenchance von Osako sicher, so dass der knappe 1:0-Sieg in Ordnung ging.

Gegentorlos an der Spitze: Dortmund siegt klar beim HSV

In den Spätspielen des Mittwochs lieferten sich Borussia Dortmund und Hannover ein Fernduell um die Tabellenführung. Um es vorweg zu nehmen: Der BVB gewann dieses, die Schwarz-Gelben feierten einen Auswärtssieg in Hamburg, die Niedersachsen spielten in Freiburg 1:1.

Shinji Kagawa

Brachte den BVB auf die Siegerstraße: Der Japaner Shinji Kagawa. imago

Die Borussen-Mannschaft von Trainer Peter Bosz trat im 100. Bundesliga-Duell der beiden Klubs sehr forsch an, vergab aber in der Frühphase des Spiels eine Riesenchance durch Pulisic. Sein Kollege Kagawa machte es dann Mitte der ersten Hälfte besser, der Japaner vollstreckte aus kurzer Distanz zum 1:0. Eine Halbzeitführung, die zu knapp ausfiel, denn die Borussen ließen etliche Konterchancen liegen. Nach dem Wechsel nahm der BVB den Fuß vom Gaspedal und die Hamburger, bei denen Salihovic in der Startformation stand, kamen besser ins Spiel. Doch in der Abwehr blieben sie anfällig für schnelle Gegenstöße – einen davon verwertete Aubameyang mit seinem fünften Liga-Treffer zum vorentscheidenden 2:0. Den 3:0-Endstand besorgte Pulisic gegen stark abbauende Hanseaten - der BVB ist ohne Gegentor Tabellenführer.

Joker Petersen rettet Freiburg - Wieder trifft Harnik

Die Hannoveraner wollten in Freiburg ebenfalls etwas mitnehmen, schließlich legte der SC den schlechtesten Bundesliga-Start der Vereinsgeschichte hin. Doch die 96er sahen sich entschlossenen Breisgauern gegenüber, die im ersten Abschnitt ein klares Chancenplus verzeichneten – doch das Toreschießen ist in dieser Spielzeit nicht die Lieblingsdisziplin der Streich-Elf. Siehe Niederlechner: Der Stürmer holte einen Elfmeter gegen Anton raus, doch dann verballerte er diesen kläglich. Und so kam es, wie es kommen musste – aus dem Nichts traf Harnik beim ersten Vorstoß der Breitenreiter-Elf. Nun musste Freiburg noch mehr wagen und wurde durch Joker Petersen nach einer Ecke mit dem 1:1-Endstand belohnt.

Leverkusens Aufschwung in Berlin gebremst - Traumtor von Leckie

Fast immer dabei, wenn es um Tore geht: Herthas Mathew Leckie.

Fast immer dabei, wenn es um Tore geht: Herthas Mathew Leckie. imago

Den ersten Sieg hatte zuletzt Leverkusen gefeiert (4:1 gegen Freiburg), doch der Aufschwung wurde in Berlin schnell wieder ausgebremst. Die Herthaner legten furios los und führten schnell durch ein Traumtor von Leckie (der Ex-Ingolstädter war damit an sechs der jüngsten sieben Hertha-Toren direkt beteiligt) und ein Kopfballtor von Kalou mit 2:0. Nach dem Rückstand spielte die Dardai-Elf die Partie locker runter, auf ein Aufbäumen der Herrlich-Elf wartete man lange - in der Schlussphase landete ein abgefälschter Brandt-Schuss zum 1:2 in den Maschen, doch eine echte Aufholjagd konnte der Werksklub nicht starten, so dass Bayer weiter im Keller festhängt.

Furioser Start der Mainzer - Uth lässt Hoffenheim spät jubeln

Unten befindet sich auch Mainz 05. Der FSV hatte die Hoffenheimer zu Gast. Die Rheinhessen erwischten dabei einen Traumstart. Latzas Flachschuss brachte die Schwarz-Elf in Führung, Muto spazierte kurz danach durch die TSG-Abwehrreihen und erhöhte scheinbar sicher auf 2:0. Doch dann wachte die Mannschaft von TSG-Trainer Julian Nagelsmann auf: Erst verkürzte Amiri nach einem wunderschönen Angriff, dann nickte Wagner kurz vor der Pause einen Eckball zum 2:2-Ausgleich in die Maschen. Im zweiten Abschnitt verflachte die Partie dann zusehends, dennoch schnupperten die Mainzer etwas mehr am dritten Treffer, doch dann schlug die TSG in Person von Goalgetter Uth eiskalt zu und entführte mit dem 3:2 alle drei Punkte.

Doppelpack gegen den VfB: Gladbach kann sich bei Raffael bedanken

Raffael war mit seinem Doppelpack Gladbachs Matchwinner.

Raffael war mit seinem Doppelpack Gladbachs Matchwinner. Getty Images

Zum Auftakt der Englischen Woche am frühen Dienstagabend trafen sich Mönchengladbach und Stuttgart - die Borussia ohne den verletzten Stammkeeper Sommer, der VfB ohne den im Gesicht schwer verletzten Kapitän Gentner . Die erste Halbzeit war geprägt von taktischem Geplänkel. Die Gladbacher waren bemüht, nach vorne zu spielen, doch die disziplinierten Schwaben standen kompakt. Erwähnenswerte Abschlüsse gab es im ersten Abschnitt auf beiden Seiten jeweils einen: Stindls Flachschuss hielt Zieler problemlos, Mangalas Distanzschuss flog knapp drüber. In der Halbzeitpause klagte der am Kopf getroffene und blutende Kramer über Schwindelgefühle und blieb in der Kabine . Das Spiel der Borussen wurde nach dem Seitenwechsel druckvoller - und das schlug sich auch in Zahlen nieder. Raffael veredelte Elvedis Flanke per Volleyschuss zum Führungstor, dann zerrte Aogo Hazard im Strafraum zu Boden, und Raffael ließ sich vom Punkt auch diese Chance nicht nehmen - 2:0 für die Hecking-Elf. Die Stuttgarter versuchten eine Aufholjagd, doch für die Wolf-Elf vergaben Terodde und Beck drei gute Chancen. Unter dem Strich ein verdienter 2:0-Erfolg für die Gladbacher.

Eiskalte Bayern zu stark für viel Schalker Herz

Lewandowski vollstreckt vom Punkt zur Führung der Bayern.

Lewandowski vollstreckt vom Punkt zur Führung der Bayern. imago

Der FC Schalke wollte mit dem FC Bayern am späteren Dienstagabend um die vorübergehende Tabellenführung wetteifern, doch dieses Kräftemessen ging mit 3:0 eindeutig an den Rekordmeister aus München. Die Königsblauen starteten mit Youngster McKennie in der Startelf, Bayern-Coach Ancelotti rotierte sechs Mal im Vergleich zum Mainzer Spiel (4:0). Schalke startete ordentlich, ein Treffer von Burgstaller wurde wegen Abseits zurecht aberkannt, doch dann schlugen die Bayern zurück. Bei James' Flanke prallte der Ball an Naldos Arm, nach Videobeweis-Analyse entschied Schiedsrichter Fritz auf Elfmeter. Lewandowski schnappte sich die Kugel und verwandelte sicher. Mit der Führung im Rücken agierte die Ancelotti-Elf sehr souverän und legte durch James' Premierentreffer noch vor der Pause nach. Auch im zweiten Abschnitt blieben die Gäste dominant, Müller verpasste per Kopfball das vorentscheidende 3:0. Auf Seiten der Knappen schoss der eingewechselte Konoplyanka haarscharf am langen Eck vorbei, so dass die erhoffte Aufholjagd ausblieb. Dennoch lieferte die Tedesco-Elf den Münchnern weiterhin einen offenen Kampf - belohnt wurde der aber mit Punkten nicht, denn Joker Vidal erhöhte nach Traumpass von James zum 3:0-Endstand.

Viel Rotation bei Leipzig - Augsburg jubelt dank Gregorisch

Leipzigs Coach Hasenhüttl baute seine Elf auf neun Positionen um im Vergleich zum Gladbach-Spiel (2:2), doch dies bekam den Sachsen überhaupt nicht. Die Augsburger legten energisch los und setzten den CL-Teilnehmer unter Druck - und das erfolgreich: Gregoritsch besorgte die frühe Führung und hätte beinahe nachgelegt. Den Leipzigern wollte im ersten Abschnitt offensiv so gut wie nichts gelingen - Nationalstürmer war abgemeldet. Nach dem Seitenwechsel wollte der Vizemeister dann das Tempo verschärfen, aber die defensivstarken Augsburger agierten weiterhin ballsicher und im Spiel nach vorne schnörkellos. Zwar setzte sich RB in der Hälfte der Schwaben fest, aber Großchancen waren für die Sachsen Mangelware, so dass die Augsburger den knappen Vorsprung über die Zeit brachten.

Punkteilung bei Schmidts Debüt gegen Bremen

Am Ende hieß es 1:1 bei Martin Schmidts Debüt als Wolfsburger Coach.

Am Ende hieß es 1:1 bei Martin Schmidts Debüt als Wolfsburger Coach. imago

In Wolfsburg wurde nach dem 0:1 in Stuttgart Trainer Andries Jonker durch den früheren Mainzer Coach Martin Schmidt ersetzt . Doch zu einem Einstand nach Maß sollte es für den Schweizer gegen die ebenfalls kriselnden Bremer allerdings nicht reichen. Zwar brachte Neuzugang Origi mit seinem ersten Bundesliga-Tor die Wölfe nach klar überlegener erster Halbzeit in Front, doch Mitte der zweiten Hälfte schlug Werder durch Bartels Kopfballtor zurück. Nach dem Ausgleich erhöhten beide Mannschaften das Risiko, die Bremer waren in der Endphase näher am Sieg, doch am Ende stand ein leistungsgerechtes 1:1.

bst

Spieltagsbilder 5. Spieltag 2017/18