Nun muss also Nouri alles daran setzen, Schmidt dessen Premiere als Wolfsburg-Trainer zu vermiesen. Solche Gedanken an eine etwaige "Revanche" beschäftigen den Fußballlehrer – der am 21. Spieltag der Vorsaison sein persönliches "Schicksalsspiel" gegen Schmidt in Mainz mit 2:0 gewann – aber naturgemäß nicht. Im Prinzip spielt der Personaltausch auf der gegnerischen Bank für Nouri "keine Rolle". Denn: "In der Liga ist alles so dicht zusammen, dass du einfach in jedem Spiel in allen Sequenzen deine Topleistung abrufen musst. Alles andere ist dann zweitrangig."
Nouri selbst darf trotz erst eines Punktes aus den ersten vier Saisonspielen weiterhin auf volle Rückendeckung bauen. Vor allem wegen des enorm schweren Startprogramms und weil die Leistung gerade zuletzt gegen Schalke besser war als das Ergebnis. "Wir haben die Ruhe", bekräftigte Manager Frank Baumann am Montag erneut, "das hat uns immer ausgezeichnet. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Weg erfolgreich sein werden."
Spielersteckbrief Kruse
Spielersteckbrief Belfodil
Spielersteckbrief J. Eggestein
Trainersteckbrief Nouri
Belfodil oder Eggestein?
Das bestätigt auch die Einschätzung von Profi Florian Kainz, zuletzt gegen Schalke bester Bremer: "Uns ist bewusst, dass wir zu wenig Punkte haben. Aber die Leistung war gut. Wir müssen uns jetzt in allen Situationen noch besser konzentrieren, dürfen nicht solche Gegentore bekommen wie am Samstag. Dann bin ich optimistisch, dass wir in Wolfsburg gewinnen können." Sich selbst nimmt der aufstrebende Österreicher dabei speziell in die Pflicht: "Ich weiß, dass ich den nächsten Schritt machen muss. Ich hatte gute Chancen, die muss ich künftig nutzen, um der Mannschaft zu helfen."
Für die Startelf ist Kainz aktuell gesetzt, offen ließ Nouri unterdessen, ob im Angriff Ishak Belfodil oder Youngster Johannes Eggestein beginnt: "Wir werden schauen, was am besten zu unserer Strategie passt. Die werde ich aber jetzt noch nicht offenlegen." Durchblicken ließ der Coach lediglich, dass er auch ohne den schwer verletzten Max Kruse (Schlüsselbeinbruch) am bewährten 3-5-2-System festhalten wird.
Sané wohl in Wolfsburg einsatzfähig
Kürzertreten musste am Montag Abwehrchef Lamine Sané, der gegen Schalke einen Tritt aufs Knie erhalten hatte. "Er wird noch einmal behandelt, wir rechnen aber damit, dass Lamine in Wolfsburg einsatzfähig ist", so Nouri. Ansonsten würde Luca Caldirola links in der Dreierkette verteidigen, Milos Veljkovic von dort ins Abwehrzentrum rücken. Das Reservoir der (Bundesliga tauglichen) Bremer Innenverteidiger wäre damit dann allerdings ausgeschöpft. Denn: Für Niklas Moisander, der seit Anfang Juli mit einem Muskelbündelriss ausfällt, käme die Partie laut Nouri "noch einen Tick zu früh". Allerdings macht der Finne offenbar gute Fortschritte, könnte bereits am Samstag gegen Freiburg wieder eine Option für den Kader sein.
