Bundesliga

BVB-Gala mit FC-Protest - Erster Sieg für Bayer

Überblick: VfB-Sieg wird überschattet - FCB glänzt

BVB-Gala mit FC-Protest - Erster Sieg für Bayer

Redebedarf: Schiedsrichter Patrick Ittrich wurde zur Halbzeit von Stöger und Co. bestürmt.

Redebedarf: Schiedsrichter Patrick Ittrich wurde zur Halbzeit von Stöger und Co. bestürmt. picture alliance

Dortmund gewinnt und Videoassistent erhitzt die Gemüter

Der 1. FC Köln bleibt nach der 0:5-Niederlage in Dortmund auch nach dem vierten Spieltag das einzige Team der Liga ohne Punkte. Allerdings gab es reichlich Gesprächsstoff. Die Kölner wurden zunächst eiskalt erwischt. Die Partie hatte gerade angefangen, da zappelte der Ball nach einer Koproduktion der Neuzugänge Yarmolenko und Philipp auch schon im Netz. Der FC war sichtbar um eine Reaktion bemüht, aber der BVB hielt dagegen und hatte durch Aubameyang die Chance nachzulegen. Kurz vor der Pause war dann mal wieder Zeit für Diskussionen. Per Videobeweis ging Dortmund mit 2:0 in Front. Allerdings herrschte im Kölner Lager Unmut über die Entscheidung. War die Szene bereits abgepfiffen? Spielte Sokratis Foul, bevor er zum Tor abstaubte? Schiedsrichter Ittrich bekam jedenfalls die Entscheidung "Tor" aufs Ohr. Er selbst hatte zuvor allerdings nicht auf Tor entschieden und die Szene abgepfiffen. Nach dem Wechsel schaltete sich erneut der Videoassistent ein und bescherte Dortmund zu Recht einen Handelfmeter, den Aubameyang zum 3:0 verwandelte. Der FC brach jetzt auseinander. Aubameyang und Philipp legten zum 5:0 nach. Köln bleibt punktlos damit am Tabellenende. Allerdings kündigte Kölns Manager Schmadtke gleich nach dem Spiel an, dass der FC wohl Protest gegen die Wertung der Partie einlegen wird.

Esswein rettet einen Berliner Punkt

Gerechte Punkteteilung: Berlin bejubelt den Ausgleich.

Gerechte Punkteteilung: Berlin bejubelt den Ausgleich. imago

Hoffenheim kam am frühen Sonntagnachmittag gegen Hertha BSC nicht über ein Remis hinaus. Trotzdem bauten die Kraichgauer ihre Serie von nunmehr 20 ungeschlagenen Heimspielen aus. Durch einen frühen Treffer von Wagner schien für die TSG zunächst alles nach Plan zu laufen. Hertha, bei der Ibisevic erstmals überhaupt anfangs auf der Bank saß, hatte erst kurz vor der Pause durch Esswein eine gute Chance, aber Keeper Baumann war zur Stelle. Die Hertha kam aber deutlich besser aus der Kabine, sodass Essweins Treffer zum 1:1 keine Überraschung mehr war. Die Hoffenheimer hatten gegen gut organisierte Berliner in der Folge sichtlich Mühe, sich offensiv entscheidend in Szene zu setzen. Und so blieb es am Ende beim letztlich leistungsgerechten Remis.

Leverkusen feiert ersten Saisonsieg

Kevin Volland

Doppelpack: Kevin Volland befreite Leverkusen. imago

Bayer Leverkusen hat gegen den SC Freiburg den ersten Sieg der Saison eingefahren, während die Breisgauer weiter auf einen Dreier warten müssen. Bayer übernahm vom Start weg die Initiative und kam durch Bellarabi und Havertz auch schnell zu ersten Möglichkeiten. Die Gäste fanden in der Defensive keine richtige Ordnung und boten den Hausherren reichlich Räume an. Mit einem fulminanten Schuss von Volland ging die Werkself folgerichtig auch verdient in Führung. Beim Sport-Club brachen danach alle Dämme. Mit einem tollen Fernschuss erhöhte Aranguiz nach einer halben Stunde auf 2:0. Fünf Minuten später war die Partie gelaufen, als Volland mit seinem zweiten Treffer erhöhte. Freiburg zeigte sich nach dem Wechsel gefestigter und hatte durch Terrazzino die Chance zu verkürzen. Volland war hingegen weiter in bester Laune und erzielte seinen dritten Treffer, allerdings wurde der Videobeweis bemüht und das Tor revidiert. So war es Brandt vorbehalten, für den 4:0-Endstand zu sorgen. Mit zwei Punkten bleibt das Team von Christian Streich damit im Tabellenkeller.

Lewandowski garniert sein Jubiläum und den Wiesn-Auftakt

Thomas Müller, Arjen Robben und Robert Lewandowski

Münchner Torjubel: Thomas Müller, Arjen Robben und Robert Lewandowski. Getty Images

Rekordmeister FC Bayern hat sich am Samstagnachmittag gegen "Angstgegner" Mainz 05 zum Auftakt der Wiesn klar und verdient mit 4:0 durchgesetzt. Nichts wurde es daraus, die Münchner ein drittes Mal in Folge in der Allianz-Arena zu ärgern. Vielmehr sah sich der FSV, der dem FCB die letzte Heimpleite zugefügt hatte (1:2 am 24. Spieltag der Saison 15/16), einer spielfreudigen Ancelotti-Elf gegenüber. Die agierte, abgesehen von der Anfangsphase, druckvoll und erarbeitete sich etliche Chancen. Eine davon nutzte Müller, dessen Schuss Robben noch abfälschte, eine nutzte Robben, der mit einem gefühlvollen Heber seine ganz Klasse zeigte. Mainz war in Durchgang zwei noch gar nicht richtig auf dem Platz, da garnierte Torjäger Lewandowski seinen 100. Einsatz für die Bayern mit seinem 81. Tor. Nummer 82 folgte eine knappe Viertelstunde vor dem Ende zum 4:0-Schlusspunkt.

Goretzka verstärkt Werder-Sorgen

Bremen wartet auch nach der umkämpften Partie gegen Schalke auf den ersten Sieg in der noch jungen Saison. Gegen die Königsblauen stand Werder nach einem beherzten Auftritt am Ende mit leeren Händen da - 1:2. Die Nouri-Elf hatte in Durchgang eins etwas mehr vom Spiel und ging durch Sané auch in Führung. Doch Schalke kam durch ein Veljkovic-Eigentor umgehend zum Ausgleich. Die Partie blieb nach der Pause intensiv, aber ohne die großen Höhepunkte. Das Comeback des lange verletzten Schalkers Embolo sorgte zunächst für Aussehen, ehe Goretzka nach einer Ecke den Fuß hinhielt und S04 zum Sieg verhalf. Während Bremens Saisonstart gründlich misslang (ein Punkt) und sich Kruse auch noch nach einem üblen Foul verletzte (Schlüsselbeinbruch), steht Schalke mit drei Siegen nach vier Spielen ausgezeichnet da.

Frankfurts Negativ-Heimserie hält

Frankfurt konnte nach dem ersten Saisondreier (1:0 in Mönchengladbach) zu Hause gegen Augsburg nicht nachlegen. Vielmehr ging die Eintracht gegen den FCA beim 1:2 komplett leer aus. Max war in Durchgang eins per Freistoß für effiziente Augsburger erfolgreich. So sehr sich die Eintracht auch bemühte, der FCA-Riegel konnte zunächst nicht geknackt werden. Als Caiuby mit einem Schlenzer aus der Distanz traumhaft vollendete, schien die Partie gelaufen, doch Frankfurt meldete sich durch Jovic noch einmal zurück. Am Ende warfen die Hessen alles nach vorne, es reichte jedoch nicht. Die Negativserie der SGE, die nur eines ihrer letzten zehn Heimspiele gewann - der letzte Sieg war ausgerechnet gegen Augsburg (3:1 am 30. Spieltag 16/17) - hält somit an. Augsburg dagegen ist nach dem besten Saisonstart im Oberhaus mit sieben Punkten erst einmal in der oberen Tabellenhälfte zu finden.

Akolo lässt Stuttgart jubeln - Casteels sorgt für Diskussionen

Seit 2007 gab es in der Bundesliga nur vier verschiedene Meister. Mit Stuttgart (2007) und Wolfsburg (2009) trafen sich zwei dieser vier (Bayern und Dortmund komplettieren das Quartett) zum direkten Duell - mit dem besseren Ende für den VfB. Der kam kurz vor der Pause durch Akolo zum Tor des Tages. Der VfL war in Durchgang eins zu harmlos und bekam Donis, der das 1:0 vorbereitet hatte, nicht in den Griff. Die verlängerte Pause - die Funktechnik der Schiedsrichter machte Probleme - schien beide Teams zu hemmen, erst in der 74. Minute machte der VfB durch Asano auf sich aufmerksam. In der Schlussphase musste der VfB nochmals zittern, weil VfL-Torwart Casteels Gentner mit dem Knie abräumte (es gab weder Gelb noch einen Videobeweis) und Stuttgart, das schon dreimal gewechselt hatte, in Unterzahl den zweiten Dreier über die Zeit retten musste.

Stindl sichert Gladbach in Leipzig einen Punkt - Keita sieht Rot

Leipzig-Torschütze Timo Werner gegen Gladbachs Matthias Ginter

Nationalspieler im Duell: Leipzig-Torschütze Timo Werner gegen Gladbachs Matthias Ginter. imago

In einem intensiv geführten Samstagabendspiel trennten sich Leipzig und Mönchengladbach 2:2. RB verpasste den dritten Sieg in Folge, hat die Auftaktniederlage (0:2 auf Schalke) aber dennoch längst vergessen gemacht. Der VfL erwies sich in Sachsen als harte Nuss und schlug zu, als bei der Hasenhüttl-Elf die Kräfte schwanden. RB, unter der Woche erstmals in der Königsklasse gefordert (1:1 gegen Monaco), hatte bei einer Hofmann-Großchance (2.) zunächst Glück, übernahm dann aber die Kontrolle und ging durch Werners viertes Saisontor in Führung. Auf den Ausgleich durch ein Elfmetertor von Hazard antwortete Leipzig mit einem herrlichen Pass von Keita, den Augustin veredelte. Mit einer verdienten Führung ging es in die Pause, weil Stindl und Raffael das 2:2 liegen ließen. Stindl holte dies nach einer guten Stunde nach. Die Fohlen hatten bis dahin das Kommando übernommen, RB immer mehr nachgelassen. In der Folge war die Partie umkämpft, beide Teams hatten Chancen auf den Sieg. Leipzig musste die Partie in Unterzahl zu Ende spielen, weil Keita Rot sah (84.).

Sieg gegen den HSV: Hannover springt an die Spitze

Hannover 96 jubelt

Hannover 96 bezwingt im Nordderby den Hamburger SV und jubelt über die Tabellenführung. Getty Images

Aufsteiger Hannover 96 hat zum Auftakt des vierten Spieltags am Freitagabend im Nordderby den Hamburger SV mit 2:0 geschlagen und damit die Tabellenführung der Bundesliga übernommen. Dort werden die Niedersachsen zumindest bis Sonntag verweilen.

Allerdings war der erste Durchgang zwischen den beiden Rivalen von Spitzenfußball weit entfernt. Es wurde weniger gespielt, dafür umso mehr gekämpft. Höhepunkte blieben bis zur Pause eigentlich Mangelware. Dies sollte sich nach dem Seitenwechsel ändern, Harnik gelang früh in Durchgang zwei das Führungstor für 96 (50.). Fortan war mehr Feuer in der Partie. Hannover hatte Oberwasser, doch der HSV berappelte sich nach einer kurzen Schockstarre und konnte die Partie ausgeglichen gestalten. Jedenfalls bis zur 82. Minute, als der eingewechselte Bebou einen Abpraller von Mathenia zum 2:0 verwertete.

cru/jer

Spieltagsbilder 4. Spieltag 2017/18