Bundesliga

Boateng: "Dann habe ich ein Tor geklaut..."

Die aufregenden 51 Minuten des Neu-Frankfurters in Gladbach

Boateng: "Dann habe ich ein Tor geklaut..."

Erzielte das erste Saisontor der Eintracht zum Sieg in Gladbach: Kevin-Prince Boateng (li.).

Erzielte das erste Saisontor der Eintracht zum Sieg in Gladbach: Kevin-Prince Boateng (li.). imago

1. Minute: Keine 60 Sekunden waren gespielt, da hätte die Eintracht eigentlich bereits in Führung gelegen. Nach einer Flanke kam Mijat Gacinovic zur Direktabnahme, die Sebastien Haller Richtung rechtes Toreck abfälschte. Anstatt den Ball wenige Zentimeter weiter über die Linie rollen zu lassen, griff Boateng aus Abseitsposition jedoch noch ein - der Treffer zählte somit nicht. "Wir haben überragend angefangen. Am Anfang habe ich gleich ein Tor geklaut. Ich habe da in Millisekunden entschieden, das war natürlich ein Fehler, den ich aber zum Glück wiedergutmachen konnte", meinte der Deutsch-Ghanaer bei Sky mit einem Lächeln.

13. Minute: Dass Boateng die Aktion mit Humor nehmen konnte, lag nicht zuletzt daran, dass er noch immer in der Anfangsphase nach einer Ablage von Haller aus kurzer Distanz doch noch ein reguläres Tor erzielte und damit zugleich den ersten SGE-Treffer der Saison 2017/18 erzielte Boateng feierte dies auf besondere Weise mit einem T-Shirt unter seinem Trikot, beschriftet "#34" und "Nouri", die an das Schicksal von Ajax-Amsterdam-Profi Abdelhak Nouri erinnern soll . "Seine Geschichte hat mich mitfühlen lassen. Er ist ein junges Talent, und die ganze Familie steht hinter ihm. Das war sehr emotional für mich. Obwohl ich den Jungen nicht kenne, wollte ich etwas zurückgeben und zeigen, dass ich für den Jungen und die Familie bete. Ich werde das Trikot die gesamte Saison unter meinem Eintracht-Trikot tragen", erklärte Boateng.

Spielersteckbrief K.-P. Boateng
K.-P. Boateng

Boateng Kevin-Prince

Spielersteckbrief Fernandes
Fernandes

Fernandes Gelson

Trainersteckbrief Kovac
Kovac

Kovac Niko

Spielbericht

38. und 45. Minute: Bei einem harten Zweikampf in der Luft mit Gladbachs Abwehrhünen Jannik Vestergaard wurde Boateng vom Ellbogen im Bereich der Schläfe getroffen, blieb zunächst benommen auf dem Rasen sitzen und musste anschließend an der Seitenlinie behandelt werden. Für die letzten Minuten der ersten Hälfte kehrte er aber wieder auf das Spielfeld zurück und war dann in der 45. Minute erneut beteiligt, als der Ball zum dritten Mal im Tor der Fohlenelf lag. Nach Zusammenspiel mit seinem Sturmkollegen Haller hatte diesmal der Franzose eingeschossen. Weil Boateng aber in der Entstehung kurz knapp im Abseits gestanden hatte, zählte auch dieser Treffer zu Recht nicht.

51. Minute: Auch nach der Pause kehrte der weiter angeschlagene Boateng wieder zurück ins Spiel, in der 51. Minute aber tauschte Coach Niko Kovac ihn dann für Ante Rebic aus, zumal bei Boateng sogar die Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung bestand. Mit einem Eisbeutel auf dem Kopf verfolgte der Torschütze die Partie indes anschließend mit regem Interesse auf der Spielerbank. "Die Mannschaft hat stark gespielt und heute hatten wir auch ein bisschen mehr Glück. Wir haben hinten dicht gehalten", freute sich Boateng nach der Partie.

Fernandes: "Müssen ihm Zeit geben"

Sein Teamkollege Gelson Fernandes sieht derweil noch einige Luft nach oben beim 30-Jährigen: "Er war in der Vorbereitung bei uns nicht dabei, wir haben da viel gemacht. Er ist erst aus Spanien zu uns gekommen, das war anders. Wir müssen ihm Zeit geben, auch wenn er gut drauf ist. Wir machen alles für ihn, arbeiten für ihn, wir haben tollen Teamgeist. Ich bin sicher, dass er auch noch andere Tore machen kann." Vielleicht ja schon in einer Woche im Heimspiel gegen den FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr).

jom

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Eintracht Frankfurt