Bundesliga

Eurosport sollte über Free TV nachdenken

Kommentar von Rainer Franzke, Mitglied der kicker-Chefredaktion

Eurosport sollte über Free TV nachdenken

Technische Probleme: Eurosport hat die Probleme noch nicht im Griff.

Technische Probleme: Eurosport hat die Probleme noch nicht im Griff. picture alliance

Pleiten, Pech und Pannen hieß es am 2. Spieltag beim Spiel 1. FC Köln - Hamburger SV am Freitagabend, das ein großer Teil der Kundschaft überhaupt nicht empfangen konnte und bei dem ein anderer Teil über zwischenzeitliche Totalausfälle klagte. Nach dem Fiasko in Köln versprach der Sender: "Wir versichern, alle Maßnahmen zu ergreifen, um einen erstklassigen Service bieten zu können." Die Abonnenten erhielten eine Gutschrift in Höhe von zehn Euro; fünf Euro pro Monat zahlt der Kunde für den Eurosport Player.

An diesem Freitag gab es beim Spiel Hamburger SV - RB Leipzig wieder Probleme. Wohl geringer als eine Woche zuvor, doch die Empörung ist groß. Die überwiegende Mehrheit der Abonnenten habe das Spiel problemlos gesehen, teilte Eurosport mit, einige Kunden aber hätten "Streaming-typische Schwierigkeiten" erlebt. Und man werde weiter "hart daran arbeiten, das Produkt und das Erlebnis für unsere Fans weiter zu verbessern." Das ist nun auch das mindeste, was der Kunde erwarten darf. Denn gerade bei den Übertragungen der Bundesligaspiele ist er seit Jahren einen hohen Standard gewohnt. Gleich ob bei ARD, ZDF oder Sky, dessen Sendung "Alle Spiele, alle Tore" sogar mal preisgekrönt worden ist.

Die DFL wäre gut beraten, mit ihrem neuen Partner Eurosport umgehend in Verhandlungen zu treten. Bis der Sender seine technischen Probleme definitiv gelöst hat, sollten die Bundesligaspiele am Freitagabend parallel auch im frei empfangbaren Kanal von Eurosport ausgestrahlt werden. Die Fernsehverträge lassen diese Ausnahmen zu. So durfte Sky in der vergangenen Saison zwei Spiele zur Bewerbung seines neuen Kanals Sky Sport News HD ohne Gebühr von den Zuschauern zu verlangen übertragen. Mit einer solchen Maßnahme könnte sich die berechtigte Verärgerung der Fans legen.

Anmerkung der Redaktion: Die DFL hat am Samstag in einer Stellungnahme angekündigt mit Eurosport in Kontakt zu treten, um darüber zu sprechen, "wie künftig die hohen Standards der Bundesliga durchgehend gewährleistet werden können."