Bundesliga

Statt Castro: Beck zurück beim VfB

Stuttgart schwenkt nach Preisexplosion um

Statt Castro: Beck zurück beim VfB

Verließ den VfB Stuttgart vor neun Jahren: Andreas Beck.

Verließ den VfB Stuttgart vor neun Jahren: Andreas Beck. imago

In den letzten Stunden vor Ende der Transferperiode sind Kuriositäten nichts Ungewöhnliches. Da streiken Faxgeräte oder Computer, da werden mündliche Vereinbarungen in der Schriftform vergessen oder Meinungen und Denkweisen über Bord geworfen. Weil Vigo - wohl unter dem Wissen, dass auch der Champions-League-Vertreter FC Sevilla Interesse hat - seine Forderungen für Castro (23) statt nach unten nach oben schraubte, musste Stuttgart die Verhandlungen abbrechen. Statt den rund zwölf Millionen Euro, die der VfB in der Spitze geboten hat, forderten die Spanier für den Rechtsverteidiger zuletzt über 16 Millionen. Game Over, das Buch ist zu. Und der VfB umgeschwenkt - auf einen sieben Jahre älteren Kandidaten.

Der Aufsteiger entschied sich, einen alten Bekannten zurückzuholen: Andreas Beck, der einst aus der Jugend des Traditionsklubs kommend zum Profi wurde und nach der Station Hoffenheim (2008 bis 2015) später bei Besiktas Istanbul gelandet war, kehrt nach Stuttgart zurück. Bereits am Vormittag hatte sich Beck nach kicker-Informationen im Privatjet auf den Weg nach Stuttgart gemacht, um den Medizincheck zu absolvieren. Im Laufe des Tages wurde der Deal schließlich perfekt gemacht. Der Defensivspezialist, dessen Vertrag in Istanbul zum Saisonende ausgelaufen wäre, kommt von Besiktas Istanbul zu den Schwaben und unterschreibt einen Vertrag bis zum 30. Juni 2019. Er wird künftig das Trikot mit der Rückennummer 32 tragen. "Es ergab sich überraschend für uns die Möglichkeit, Andreas Beck aus der Türkei zurück zum VfB zu holen. Andi verfügt über sehr viel Erfahrung, eine hohe Leistungsbereitschaft und die Mentalität, um für unsere Mannschaft ein ganz wichtiger Stabilisator zu werden", erklärte Sportvorstand Michael Reschke.

Spielersteckbrief Jonny Otto
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Spielersteckbrief Beck
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Mit dem VfB hat sich Besiktas auf eine Ablöse von zwei Millionen Euro geeinigt. Durch den Verkauf des Rechtsverteidigers, der stets zu den Leistungsträgern gehörte, Stammspieler bei den Türken war und auch Champions-League-Erfahrung sammelte, dürfe Besiktas seine aktuellen Probleme mit dem Financial Fair Play beheben.

Becks Spielerberater spielte auch beim Schindelmeiser-Aus eine Rolle

Durch Becks Transfer schließt der VfB die letzte große Lücke im Kader. Auch deshalb war kein Platz für Animositäten: Beim zuletzt vollzogenen Rauswurf von Sportvorstand Jan Schindelmeiser spielte u.a. dessen Nähe zu Spielerberater Arthur Beck ebenfalls eine Rolle - jetzt warb man mit Hilfe Becks um die Gunst Becks.

Beim VfB könnte sich indes noch mehr tun am finalen Tag der Transferperiode: Auch wegen Jerome Onguené (zu RB Salzburg, Le Havre oder Sochaux), Matthias Zimmermann (Norwich City oder Crystal Palace) und Julian Green (u.a. SpVgg Greuther Fürth) glühen die Drähte.

George Moissidis/drm

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