Bundesliga

Tedesco verteidigt Kehrers misslungenen Passversuch

Schalke: Individueller Fehler führt zum einzigen Gegentor

Tedesco verteidigt Kehrers misslungenen Passversuch

Das ging nach hinten los: Schalkes Thilo Kehrer nach seinem spielentscheidenden Fehlpass.

Das ging nach hinten los: Schalkes Thilo Kehrer nach seinem spielentscheidenden Fehlpass. imago

Thilo Kehrer (kicker-Note 5) kommentierte die Ereignisse beim Schalker Auftritt gegen Hannover 96 am späten Sonntagabend eindeutig. Gemünzt war seine Aussage auf seinen individuellen Fehler vor dem 0:1, als Marvin Bakalorz einen riskanten Kehrer-Querpass abfing, um den Ball dem Torschützen Jonathas aufzulegen: "Manchmal gewinnst du, manchmal lernst du." In diesem Fall lautet die Lektion: Wenn man sich in der letzten Reihe für einen Querpass entscheidet, muss man sich sicher sein, dass der Ball beim Adressaten ankommt und nicht eher eine Vorlage für den Gegner darstellt.

"Hannover hat den einzigen entscheidenden Fehler ausgenutzt", sagte Sportvorstand Christian Heidel und war sich mit Trainer Domenico Tedesco einig: "Es gibt überhaupt keine Vorwürfe an Thilo", sagten beide unisono. "Technische Fehler werden passieren und dürfen auch passieren", ergänzte Tedesco. "Wir hatten mit Naldo und auch Nabil Bentaleb zwei Leute im Zentrum, die anspielbar wirkten. Trotzdem kommt Hannovers pressender Sechser aus dem Deckungsschatten heraus."

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Es gebe allerdings Situationen, "in denen man den Ball dahin spielen kann", meinte Tedesco. Die Idee dahinter: Der Gegner wird gelockt, der Adressat kann – oder besser: soll – die anlaufenden Kontrahenten überspielen. Theoretisch eine gute Idee, in der Praxis fatal, wenn dieses Stilmittel schlampig ausgeführt wird.

Tedesco: Darum misslang die Anti-Pressing-Taktik

Generell hatten die Schalker ein Problem mit den klug anlaufenden Hannoveranern. "Wir wurden in den meisten Situationen zugestellt", gab Tedesco zu. "Wir hatten gewisse Ideen, dieses Pressing zu überspielen. Dazu muss man aber Luftduelle gewinnen und eine gute Positionierung für den zweiten Ball haben, außerdem muss der Ball auf eine Art in die bestimmten Zielzonen geschlagen werden, die es dem Mitspieler ermöglicht, sich auch gegen einen längeren Gegner zu behaupten. Alle drei Punkte waren nicht der Fall, deshalb ging es oft recht zügig Richtung eigenes Tor."

Toni Lieto