Bundesliga

Preetz: "Wir lassen Sinan Kurt nicht fallen"

Hertha-Manager steht weiter zu 21-Jährigem

Preetz: "Wir lassen Sinan Kurt nicht fallen"

Hat sein Potenzial bisher nicht ausgeschöpft: Sinan Kurt.

Hat sein Potenzial bisher nicht ausgeschöpft: Sinan Kurt. imago

Im Verlauf der Saisonvorbereitung hatte Hertha-Trainer Pal Dardai Kurt wiederholt öffentlich kritisiert und dabei nicht nur den Fitnesszustand des Flügelspielers nach dem Sommerurlaub bemängelt, sondern auch Zweifel an der Mentalität des 21-Jährigen erkennen lassen. Da Kurt zudem in den bisherigen Partien keine Rolle spielte und zuletzt sogar bei der U23 zunächst nur auf der Bank saß, war der Eindruck entstanden (möglicherweise auch bei Kurt), dass das Talent in Berlin keine Zukunft mehr habe. Dem widerspricht allerdings nun Michael Preetz.

"Sinan wird in dieser Saison bei uns spielen. Wir wollen ihn wieder dahin bekommen, wo wir ihn im vergangenen Winter hatten. Da war er auf einem richtigen guten Weg und auch nah dran an der Mannschaft", sagte Herthas Manager und betonte: "Wir lassen ihn nicht fallen."

Spielersteckbrief Kurt
Kurt

Kurt Sinan

Bundesliga - 2. Spieltag
mehr Infos

Preetz, der um die Außenwirkung der Äußerungen und Maßnahmen der vergangenen Wochen weiß, nahm den früheren Gladbacher noch einmal in die Pflicht. Als eine Art vertrauensbildende Maßnahme betonte er aber gleichzeitig auch die Verantwortung des Klubs für den Spieler, der Anfang 2016 vom FC Bayern nach Berlin gewechselt und nach einem Formanstieg im vergangenen Winter von einer Sprunggelenkverletzung gestoppt worden war.

"Sinan hat großes Talent. Aber er muss eines verstehen: Der Wichtigste ist er, er wird am Ende darüber entscheiden, ob er sein Potenzial ausschöpft und eine erfolgreiche Profikarriere erreicht oder nicht", erklärte Preetz und ergänzte: "Unsere Aufgabe ist es, ihm mit allem, was uns zur Verfügung steht, zu helfen. Wir arbeiten daran, ihn auf den richtigen Kurs zu führen."

Preetz: "Teilweise auch anstrengend"

Herthas Manager räumte ein, dass es "teilweise auch anstrengend ist, sich permanent mit einem Spieler auseinanderzusetzen". Genau das sei "aber auch unsere Aufgabe, keine Frage. Dafür sind wir alle da, um die Potenziale freizulegen". Zudem erklärte Preetz, dass das Festhalten an Kurt nicht darauf zurückzuführen sei, dass es derzeit keinen Markt für den von Medien schon mal als "Problemspieler" bezeichneten Jungprofi gebe. "Es geht mir nicht um einen Markt. Ich möchte, dass der Junge sich hier durchsetzt und sein Potenzial abruft", meinte Preetz.

Der 50-Jährige ist sich allerdings noch nicht sicher, ob sich Kurt die wiederholte Kritik zu Herzen genommen oder aber Schwierigkeiten hat, die Maßregelungen zu akzeptieren. "Irgendwo dazwischen", antwortete Preetz auf die entsprechende Frage, bescheinigte Kurt aber auch erste gute Ansätze: "Er kommt wieder - so langsam."

Jan Reinold

Saison 2017/18: Die Local Player der Bundesligisten