Bundesliga

Elvedi: Nicht mehr unter dem Radar

Derbyheld: Erstes Bundesliga Tor, erster Dreier für Borussia

Elvedi: Nicht mehr unter dem Radar

Für seinen Trainer die "Szene des Spieltags": Nico Elvedis Grätsche gegen Jhon Cordoba.

Für seinen Trainer die "Szene des Spieltags": Nico Elvedis Grätsche gegen Jhon Cordoba. imago

Mit einer ganz typischen Aktion sorgten die Fohlen für den Treffer des Abends. Immer wieder rollten sie über die starken Flügel die Kölner Abwehr auf und beschworen Gefahr vor dem gegnerischen Tor herauf, hatten aber in der höchst überlegen geführten ersten Halbzeit noch keinen Erfolg. Gleich nach Wiederbeginn war es dann so weit: Der äußerst agile Ibrahima Traoré zeigte einmal mehr seinen Gegenspielern die Hacken, flankte nach innen, und dort veredelte der weit aufgerückte Elvedi die feine Vorarbeit zum Tor des Tages.

Dass dies der erste Treffer von Elvedi in einem Pflichtspiel für die Borussen war, rundet die Sache noch so richtig ab. "Das ist natürlich ein herausragendes Gefühl", befand der Schweizer Abwehrspieler, der in der ersten Halbzeit zwar einen Ball leichtfertig vertändelte und damit Gefahr vor dem eigenen Tor heraufbeschwor, aber insgesamt äußerst aufmerksam und wirkungsvoll spielte. Wie sehr er sich auf seine Aufgaben in Defensive wie Offensive gleichermaßen konzentrieren kann, bewies er gleich nach seinem feinen Treffer.

Spielersteckbrief Elvedi
Elvedi

Elvedi Nico

Das hat er herausragend gemacht, eine super Grätsche.

Trainer Dieter Hecking

Denn gleich im Gegenzug nach dem Führungstor brannte es lichterloh vor dem Gladbacher Kasten, und nur mit einer tollen Grätsche verhinderte Elvedi vor dem einschussbereiten Jhon Cordoba den Ausgleich. Diese Rettungstat war für Trainer Dieter Hecking die "Szene des Spieltags. Das hat er herausragend gemacht, eine super Grätsche", befand der Gladbacher Trainer. Die Aktion zeigt aber auch: Gleich nach dem Jubel über seinen Treffer ist Elvedi wieder fokussiert auf seine Abwehraufgabe.

Vorgenommen hat sich der 20-jährige ohnehin, neben seiner immer wieder gelobten Präsenz in der Defensive nun auch im Vorwärtsgang mehr Wirkung zu erzielen. Dass dies mit seinem Torerfolg dann gleich im Derby gegen Köln so gut klappt, hat nicht nur seinen Schweizer Landsmann Denis Zakaria überrascht, dem ein ordentliches Bundesliga-Debüt gelang. "Hätte mir das einer vor dem Spiel angekündigt, dann hätte ich gesagt: nicht möglich"', versicherte der Mittelfeldmann schmunzelnd.

Diesmal also stand Elvedi im Mittelpunkt als Derbyheld, doch die starke Leistung des Verteidigers kam für Hecking nicht überraschend. "Er war in der vorigen Saison einer der Spieler, die am meisten unterbewertet wurden. Er flog quasi meist unter dem Radar", merkte der Trainer an. Und wünscht sich neben Stabilität in der Defensive weitere Ausflüge des Youngsters Richtung gegnerisches Tor. "Nach vorne", sagte Hecking, "hat Nico alle Möglichkeiten." Und wenn er die dann so nutzt wie am Sonntagabend gegen die Kölner - umso besser.

Oliver Bitter

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