Bundesliga

HSV-Chef Bruchhagen wehrt sich gegen Kühnes Luschen-Kritik

HSV-Investor hatte Lasogga scharf kritisiert

Bruchhagen wehrt sich gegen Kühnes Luschen-Kritik

HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen

HSV-Vorstandschef Heribert Bruchhagen picture alliance

"Ich kann mich mit dem Wort Luschen überhaupt nicht anfreunden. Das sind Spieler, die wir unter Vertrag genommen haben und die unterschiedliche Leistungen anbieten. Der Kader besteht nicht nur aus Leistungsträgern", sagte der Vorstandschef des Hamburger SV am Samstag im Sender Sky vor dem Anpfiff der Partie gegen Augsburg.

Auch die Aussage Kühnes, die HSV-Führung sei bei manchen Entscheidungen auf der falschen Chaussee, "fand ich nicht gut", sagte Bruchhagen. Kühne hatte zuletzt Trainer Markus Gisdol, die Vereinsspitze und zuletzt auch Sportchef Jens Todt attackiert.

Spielersteckbrief Lasogga
Lasogga

Lasogga Pierre-Michel

Im Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" kritisierte Kühne den Millionen-Transfer von Pierre-Michel Lasogga als "Flop des Jahrhunderts" und rügte die Personalpolitik allgemein: "Der HSV ist ein Phänomen, weil die Luschen immer hier hängenbleiben."

Man sei mit der Arbeit von Gisdol "sehr, sehr, sehr zufrieden", betonte Bruchhagen. Kühne und der Verein hätten "die gleichen Ziele", aber er könne es nicht akzeptieren, dass er "in seiner Enttäuschung eine solche Diktion wählt", sagte Bruchhagen. "Das ist nicht der Sprachgebrauch, den ich im Umgang miteinander erwarte."

Kühne hält 17 Prozent Anteile an der HSV Fußball AG. Kühne sei "ein extrem erfolgreicher Geschäftsmann, der sofort Entscheidungen trifft und seine Vorstellungen klar durchsetzt. Meine Aufgabe ist es, das Fußballgeschäft von der anderen Seite zu betrachten", so Bruchhagen.

Lasoggas Mutter ist empört

Kerstin Lasogga, Mutter und Beraterin des Spielers, empörte sich über Kühnes Aussagen. "Ich bin schon etwas überrascht. Das ist eine Unart, die sich eingeschlichen hat. Darunter leiden Verein und Fans. Wer ein Welt-Unternehmen führen kann, hat noch längst keine Ahnung von Fußball", sagte sie bei Sky und giftete weiter: "Ständig kritisiert der Investor Trainer, Manager und einzelne Spieler - und das ohne jegliche Kenntnis der Lage. Nicht umsonst gibt es den Satz: Schuster, bleib bei Deinen Leisten."

Rückendeckung erhielt der frühere U-21-Nationalspieler Lasogga nicht nur von seiner Mutter, sondern auch von Jens Todt. Der HSV-Sportdirektor betonte "uneingeschränkt hinter jedem einzelnen Spieler unseres Kaders" zu stehen.

dpa/sid/awa

Größter, Leichtester, Gröbster - 15 Bundesliga-Ausreißer