Bundesliga

Gräfes scharfe Kritik an Fandel und Krug

Fröhlich: Kritik geht "entschieden zu weit"

Gräfes scharfe Kritik an Fandel und Krug

FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe

FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe imago

"Die beiden haben sich ihre Schiedsrichterliste so zusammengebastelt, wie sie es wollten", sagte Gräfe dem Tagesspiegel (Sonntagausgabe). "Da sind Leute in Positionen gekommen, für die sie einfach nicht gut oder weit genug waren", so der 44-Jährige, der bislang 222 Spiele in der Bundesliga und 110 Spiele in der 2. Bundesliga leitete.

"Und es fällt doch auf, dass in den vergangenen Jahren alle, die nicht uneingeschränkt auf einer Wellenlänge mit der Führung lagen, also nicht zu allem ja und amen gesagt haben, auf verschiedenen Ebenen bearbeitet wurden." Gräfe, der beim Bundesliga-Auftakt das Spiel Freiburg gegen Frankfurt leiten wird, benennt sogar konkret Kollegen, deren Eignung er in Frage stellt. Den Aufstieg des FIFA-Schiedsrichters Felix Zwayer, der in den Skandal um den früheren Referee Robert Hoyzer verwickelt war, müsse man hinterfragen: "Wie kann so jemand bis in die Spitze der deutschen Top-Schiedsrichter kommen? Kann es vielleicht sein, dass Fandel und Krug dort einen Mann haben wollten, der ihnen zu bedingungsloser Loyalität verpflichtet war?"

Seit Lutz-Michael Fröhlich den Job des Schiedsrichter-Chefs übernommen hat, gehe es ausschließlich nach Leistung. Daher sei Bibiana Steinhaus erst für die Bundesliga ausgewählt worden, nachdem Fandel und Krug nicht mehr verantwortlich waren.

Fröhlich reagierte in einer öffentlichen Stellungnahme alles andere als begeistert. "Bei allem Verständnis zu einer öffentlichen Meinungsäußerung geht es entschieden zu weit, wenn ein Schiedsrichter einen Kollegen öffentlich und in dieser Form attackiert", sagte Fröhlich in einem Statement, das der DFB verbreitete. "Darüber muss mit Manuel Gräfe geredet werden, und zwar zeitnah. Gleiches gilt für seine Einlassungen zu Herbert Fandel und Hellmut Krug. Auch das kann man so nicht stehen lassen." Gräfe hatte auch erklärt, man müsse den Aufstieg des FIFA-Schiedsrichters Felix Zwayer hinterfragen.

awa

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