Abwehrspieler sind für gewöhnlich nicht die besten Freunde von Ivica Olic. In 238 Bundesliga-Spielen gelangen dem kroatischen Angreifer 72 Tore, seine Karriere endete unrühmlich in der vergangenen Saison mit dem Zweitliga-Abstieg bei 1860 München. Dort lernte der mittlerweile 37-Jährige das Großtalent Felix Uduokhai kennen. Ein Teenager aus dem Löwen-Nachwuchs. Olic schwärmt: "Ich habe sein Potenzial sofort gesehen, unserem Trainer gesagt: Der hat was." Und so überraschte es ihn nicht, dass der Innenverteidiger schon bald Stammspieler war. 21 Partien absolvierte Uduokhai für 1860, im Sommer nun folgte der Sprung für eine Million Euro zum VfL Wolfsburg, dem Olic das Talent wärmstens empfohlen hatte.
Und dort geht es für Uduokhai nun Schlag auf Schlag. Aufgrund der Personalprobleme in der Abwehr feiert der 19-Jährige am Samstag sein Bundesliga-Debüt. Gegen Borussia Dortmund, gegen den amtierenden Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang. Olic ist überzeugt: "Felix packt das." Gegen den BVB, in der Bundesliga.
Spielersteckbrief Uduokhai
Spielersteckbrief Olic
VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
Gründungsdatum
12.09.1945
Vereinsfarben
Grün-Weiß
Olic: "Ich bin überzeugt, dass er eine große Karriere machen wird"
Der Ex-Stürmer fühlt sich, wenn er Uduokhai sieht, an einen früheren Teamkameraden erinnert. Ein junger Verteidiger von Hertha BSC wechselte 2007 zum Hamburger SV und spielte dort mit dem Kroaten in einer Mannschaft. "Felix ist ein Typ wie Boateng", sagt Olic zehn Jahre später. "Er bringt alles mit: Schnelligkeit, Technik, Physis, einen starken linken Fuß. Und: Er ist ganz klar im Kopf." Nach außen wirkt Uduokhai schüchtern und zurückhaltend, auf dem Platz kann er aber auch ganz anders. "Er ist mir im Training auch mal in die Knochen gegangen", erzählt Olic. "Aber das ist gut so."
Kennen sich bestens aus Münchner Tagen: Ivica Olic und Felix Uduokhai. imago
Am Samstag muss Uduokhai Topspielern wie Aubameyang wehtun. Wie spielt es sich am besten gegen einen Stürmer dieser Extraklasse? "Man muss immer dicht dran sein bei ihm", sagt Olic. "Er darf nicht in die Räume kommen. Da ist nicht nur die Abwehr, sondern auch das Mittelfeld gefordert, das die Bälle nach vorne unterbinden muss."
Sorgen macht sich der Routinier um den Youngster, mit dem er Kontakt hält, keine. "Felix kann nur gewinnen. Er muss spielen wie immer. Er wird lernen, weiter an sich arbeiten." Und dann? "Ich bin überzeugt, dass er eine große Karriere machen wird." In der Bundesliga startet sie am Samstag um 15.30 Uhr.
