Zur Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne am kommenden Samstag holen Aufsteiger Hannover 96 noch einmal die düsteren Schatten der Zweitliga-Vergangenheit ein: Weil er sich im wichtigen vorletzten Spiel gegen Mitkonkurrent Stuttgart (1:0) kurz vor Schluss mit einer Notbremse gegen VfB-Stürmer Terodde für seine Mannschaft "opferte", verbüßt Salif Sané in der anstehenden Partie bei Mainz 05 das letzte Spiel seiner im Mai erhaltenen Rot-Sperre. Ein großes Manko für 96, hat sich der Senegalese mit französischem Pass doch längst zum uneingeschränkten Abwehrchef der Niedersachsen aufgeschwungen.
Die Schar der möglichen Vertreter des 26-Jährigen ist nicht besonders groß. In der zu erwartenden Viererkette gibt es für den Platz neben dem als Innenverteidiger zurzeit gesetzten Brasilianer Felipe wohl lediglich zwei Alternativen auf der diesmal offenen Stelle. Hier muss sich Trainer André Breitenreiter entscheiden: Will er an der zum Pflichtspielauftakt im Pokal beim Bonner SC mit 6:2 siegreichen Formation nicht zu viel ändern, könnte er als Eins-zu-eins-Ersatz auf Sanés Posten Florian Hübner aufbieten. Für den Ex-Sandhausener, der zwischen 2011 und 2013 in Dortmund nicht den Sprung schaffte, wäre es das Debüt im Oberhaus. Statt Hübner könnte auch Waldemar Anton ins Abwehrzentrum rücken. Für den U-21-Nationalspieler müsste Breitenreiter allerdings im defensiven Mittelfeld Ersatz finden – möglicherweise in Marvin Bakalorz oder Manuel Schmiedebach.
Während es bei seiner Vertretung auf einen Zweikampf zwischen Hübner und Anton hinausläuft, kann sich Sané schon auf sein persönliches Saisondebüt am Wochenende darauf einstellen, wenn es zum Heimauftakt gegen Schalke geht. Ein besonderes Highlight erwartet den 1,96-Meter-Mann einige Zeit später, Mitte November. Dann geht es mit Hannover gegen Werder Bremen und den zweieinhalb Jahre älteren Lamine Sané. "Gegen meinen Bruder habe ich in Frankreich schon gespielt, in Deutschland ist es das erste Mal. Ich freue mich", verriet Salif jüngst im kicker. Und hofft, bis dahin von weiteren Sperren verschont zu bleiben.
