Bundesliga

VfB-Trainer Hannes Wolf: Für Dzenis Burnic war es "fies"

Stuttgarts Kettenreaktion in der Kette

VfB-Trainer Wolf: Für Burnic war es "fies"

Erlebte in Cottbus ein Pflichtspieldebüt der schwierigeren Sorte: Dzenis Burnic (Mitte).

Erlebte in Cottbus ein Pflichtspieldebüt der schwierigeren Sorte: Dzenis Burnic (Mitte). imago

Kettenreaktion in der Kette. So lassen sich die Ereignisse kurz vor dem Anpfiff am Sonntagabend umschreiben. Was war passiert? Eigentlich hatte der Trainer mit Matthias Zimmermann, Timo Baumgartl, Marcin Kaminski und Benjamin Pavard in der Abwehr geplant. Doch Baumgartl war, nachdem er im Abschlusstraining am Samstag einen Schuss an den Kopf bekommen hatte, kurz vor Anpfiff schlecht geworden . Wohl die Folge einer leichten Gehirnerschütterung. Also musste Wolf umdisponieren: Pavard rückte von der linken Seite in die Innenverteidigung und Burnic von der Sechs neben Ebenezer Ofori nach links hinten.

"Wir hatten keinen mehr auf der Bank, der das schonmal gespielt hat", erklärte Wolf die Rochade. "Dass Timo ausfällt, war so nicht absehbar." Also griff er auf die BVB-Leihgabe zurück in dem Wissen, ihn auch spontan mal dorthin verschieben zu können. "Es war fies für ihn", resümierte der 36-Jährige den Auftritt seines Schützlings, mit dem er schon im Dortmunder Nachwuchs zusammengearbeitet hat.

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Automatismen und die Ruhe am Ball fehlten

Mit dem wilden, schnellen und aggressiven Angriffsverhalten des Nordost-Regionalligisten hatte Burnic wie der gesamte VfB über weite Strecken seine Mühe. Über seine Seite schoben immer wieder Felix Geisler und Maximilian Zimmer an, später Björn Ziegenbein. Burnic agierte hektisch - auch das aber ein Attribut, das die gesamte Stuttgarter Hintermannschaft auf sich vereinte im Pokalfight. "Wenn du vorher alles im Zentrum spielst, auf einmal stehst du mit 19 Jahren da", schob Wolf die Probleme auch auf die zuletzt wenig eingeübte Rolle.

Diese ist zwar taktisch mit nur einer zu beackernden Bahn fast am einfachsten, doch bestimmte Automatismen und eben auch die Ruhe am Ball fehlten Burnic an diesem Tag. Er hat jedoch in einer guten Vorbereitung bewiesen, dass er den Aufsteiger durchaus bereichern kann : Gutes Raumverständnis, Aggressivität und Antritt gerade zum Abklemmen gegnerischer Konter, auch ein gewisser Zug zum gegnerischen Tor prädestinieren ihn eigentlich für die Sechs. Man darf also gespannt sein, wie Wolf auf dieser Position plant, wenn gerade einmal nicht unliebsame Kettenreaktionen in der Kette eine spontane Neubesetzung nötig machen.

Benni Hofmann

Bilder zur Partie Energie Cottbus - VfB Stuttgart