Bundesliga

Oliver Kahn: "Ancelotti steht unter Beobachtung"

Ex-Nationaltorhüter im kicker-Interview

Kahn: "Ancelotti steht unter Beobachtung"

Macht sich seine Gedanken zum FC Bayern: Oliver Kahn.

Macht sich seine Gedanken zum FC Bayern: Oliver Kahn. imago

"Natürlich steht Carlo Ancelotti unter Beobachtung", sagt Kahn. "Die Messlatte ist die Champions League, wie bei Pep Guardiola. Aber auch die Integration von jungen Spielern in die Mannschaft ist ein Kriterium." Junge Spieler kamen in der Sommervorbereitung durchaus häufig zum Einsatz. Sportlich lief es jedoch mit diversen Testspiel-Niederlagen und spielerischen Problemen schlecht. Kahn warnt daher: "Wenn, so meine Erfahrung, die Vorbereitung sehr holprig lief, zog sich das auch in die Saison."

Dennoch müsse sich der FC Bayern keine Sorgen über die Konkurrenz machen. Kahn rechnet fest mit dem sechsten Meistertitel der Münchner in Folge. Die Überlegenheit des Rekordmeisters sieht Kahn kritisch: "Es ist nicht ungefährlich für die Bayern, wenn der Wettbewerb um die Meisterschaft in der Liga so unausgeglichen bleibt", sagt der ehemalige Kapitän des Klubs. "Wenn die Deutsche Meisterschaft nichts Besonderes mehr ist, macht es mir als Spieler irgendwann keinen Spaß mehr. Deshalb muss der Wettbewerb stärker werden. In Spanien und England sind die favorisierten Teams heiß auf den Titel."

Viel mehr als die Meisterschaft ist bei den Spielern des deutschen Primus wohl mittlerweile der Titel in der Champions League im Fokus. Damit die Bayern auch in Zukunft eine Chance auf einen Erfolg in der Königsklasse haben, sind nach Kahns Ansicht bald auch richtig teure Einkäufe notwendig: "Wenn die Bayern weiter zu den drei, vier besten Teams Europas gehören wollen", sagt er, "geht kein Weg daran vorbei, dass sie irgendwann bei den ganz großen Transfers mitspielen müssen."

Im kicker-Interview (Montagsausgabe) spricht Oliver Kahn zudem über die Aussichten für die Saison 2017/18, Neymar und den immer wilder werdenden Transfermarkt, die Trainer Nagelsmann, Herrlich und Bosz, die 50+1-Regel, sowie die Werte im Fußball.

Karlheinz Wild