Bundesliga

Bayer Leverkusen - Hard-Kohr: Rudi Völler hat's gewusst

Bayer Leverkusen: Rückkehrer nutzt Chance

Hard-Kohr: Völler hat's gewusst

Brachte den Pokalsieg beim KSC auf den Weg: Torschütze Dominik Kohr traf in der Verlängerung zum 1:0.

Brachte den Pokalsieg beim KSC auf den Weg: Torschütze Dominik Kohr traf in der Verlängerung zum 1:0. imago

Weil die Werkself während der regulären Spielzeit wieder mal viele Chancen ausgelassen hatte, brauchte es in der Verlängerung eine Standardsituation als Türöffner. Freistoß Julian Brandt, Kopfball Dominik Kohr, 1:0. Die verdiente Führung der Werkself, die die eingewechselten Joel Pohjanpalo und Leon Bailey dann zu einem doch noch komfortablen 3:0 ausbauten.

Kohr, Spitzname Hard-Kohr, weil er in Zweikämpfen oft eisenhart dazwischenfegt, als Torschütze, das hat Seltenheitswert. 99 Bundesligaspiele, drei Tore, der Tordrang ist nicht unbedingt seine Stärke. Diesmal traf er und bedankte sich bei einem stillen Helfer: "Sven Bender", so Kohr, "hat mich wunderbar freigeblockt, das hat es mir leicht gemacht."

Spielersteckbrief Kohr
Kohr

Kohr Dominik

"Er wird häufiger spielen, als viele glauben"

Darüber hinaus zeigte sich der Rückkehrer vom FC Augsburg, per Kaufoption für 2,3 Millionen wieder ein Leverkusener geworden, hellwach und nutzte seine Chance, nicht ganz unerwartet für Rudi Völler. Denn wenn im Vorfeld über die Besetzung der hart umkämpften Doppel-Sechs und vor allem über die etablierten Bender und Aranguiz diskutiert wurde, dann blieb Völler ganz gelassen: "Der Dominik", so der Sportdirektor, "wird häufiger spielen, als viele glauben."

Nun also hat Kohr den Fuß in der Tür. Als robustes Element vor der Abwehr, wo er allerdings seine Spielweise ein wenig ändern muss, um so richtig wertvoll zu sein für sein Team und nicht so häufig Sperren zu kassieren. In der vorigen Saison war er beim FCA mit zwölf Gelben Karten plus ein Mal Gelb-Rot das Raubein der Liga, könnte also ruhig mal etwas sauberer im Zweikampf arbeiten.

Und seine Aussichten? Charles Aranguiz, der wegen des Confed Cups erst spät ins Training einstieg, wurde im Pokalspiel nur eingewechselt, sollte aber schnell ins Rollen kommen. Und Lars Bender musste pausieren, weil er im internen Testspiel einen Schlag auf sein ohnehin lädiertes Sprunggelenk erlitten hatte. So also durfte Kohr neben dem ebenfalls überzeugenden Kevin Kampl Punkte sammeln und kann sich Hoffnung machen auf ein großes Jubiläum.

99 Bundesligaspiele hat der 23-Jährige bisher absolviert. Das Saison-Eröffnungsspiel am Freitag bei den Bayern wird das 100. sein. Dass er den Auftritt beim Rekordmeister in der Bayer-Startelf erlebt, wäre keine Sensation.

Oliver Bitter

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