Bundesliga

Schindelmeiser: "Ich bin überrascht"

Ehemaliger Stuttgarter Sportvorstand nach Demission

Schindelmeiser: "Ich bin überrascht"

Abschied vom VfB: Jan Schindelmeiser schloss Hannes Wolf (re.) in sein breites Lob für den Verein mit ein.

Abschied vom VfB: Jan Schindelmeiser schloss Hannes Wolf (re.) in sein breites Lob für den Verein mit ein. imago

Der gebürtige Flensburger ist seit Freitagmittag vom Aufsichtsrat von seinen Aufgaben entbunden, die Zusammenarbeit endet offiziell zum 30. September. "Viele sind überrascht von der aktuellen Entwicklung. Ich bin es auch", lässt Schindelmeiser wissen. Gerne würde er die Trennung genauer beleuchten, doch: "Leider darf ich zu den Hintergründen nichts sagen." Ein übliches Prozedere im Profi-Fußball, im höheren Management ohnehin. Auflösungsverträge sind meist mit Verschwiegenheitsklauseln verbunden.

Nur 13 Monate lang führte Schindelmeiser das Sportressort bei den Schwaben, mit denen er den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga schaffte. "Wir haben dem Verein eine neue Philosophie gegeben. Eine Rückbesinnung auf die Werte, die ihn immer stark gemacht haben und ihm seine Identität verleihen. Und mit denen sich die Menschen, die mit ihm sympathisieren und ihn lieben, identifizieren können", rechtfertigt Schindelmeiser seine Kader- und Transferpolitik. In der Sommerpause hatte er vor allem junge Akteure verpflichtet, daneben die erfahrenen Ron-Robert Zieler fürs Tor und Holger Badstuber. Dazu in Wolf (36) im September 2016 nach dem Rücktritt Jos Luhukays "einen jungen Trainer, der sich mit diesem Weg voll identifiziert".

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

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Schindelmeiser wehrt sich

Gegen Kritik, dass der aktuelle Kader noch nicht bundesligatauglich sei, wehrte sich Schindelmeiser: "Mit unseren Personalentscheidungen haben wir unseren Anspruch und Wunsch, Gegenwart und Zukunft miteinander zu vereinen, unterstrichen. In der Gegenwart, weil sich der VfB in einem harten Wettbewerb in der Bundesliga behaupten muss. Darüber hinaus besitzen viele der Spieler eine sehr gute Perspektive für die Zukunft. Damit können sie sportlich und wirtschaftlich von hohem Wert für den Verein sein."

Aus diesen Sätzen lässt sich durchaus der Gedanke ableiten, dass ihm intern die vielen Youngster in der Transferpolitik auf die Füße gefallen sein könnten. Nach kicker-Informationen wurde die Personalie Badstuber zum Politikum. Neben dem Tagesgeschäft sieht der ehemalige Hoffenheimer auch weitere organisatorische Fragen auf den Klub zukommen: "Die Prozesse und Strukturen innerhalb des Vereins haben sich in dieser Zeit verändert und sind bereits jetzt auf einem hohen professionellen Niveau, aber längst noch nicht fertig."

Eine Freude sei ihm die Zusammenarbeit mit Trainer Wolf gewesen. "Aber nicht nur mit ihm, sondern mit dem gesamten Trainerteam und dem kompletten Staff im sportlichen Bereich." Zudem hebt er die Kooperation mit den Vorstandskollegen sowie die Anhängerschaft hervor: "Die Zusammenarbeit mit ihnen war ebenfalls geprägt von großem gegenseitigem Vertrauen und Sympathie - auch in schwierigen Phasen. Die herzlichen Begegnungen mit den Menschen in Stuttgart, mit unseren großartigen Fans und diese unglaubliche Unterstützung mit dem Aufstieg als Höhepunkt wird mir immer in Erinnerung bleiben."

bho

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