Bundesliga

Eintracht Frankfurts Niko Kovac lobt den japanischen Neuzugang Daichi Kamada: "Balltechnisch außerordentlich gut"

Frankfurt: Wo kann der neue Japaner spielen?

Kovac lobt Kamada: "Balltechnisch außerordentlich gut"

Macht einen guten Eindruck: Frankfurts Daichi Kamada.

Macht einen guten Eindruck: Frankfurts Daichi Kamada. imago

Das Testspiel gegen Benevento Calcio (1:1) am Sonntagabend konnte Kamada nicht nutzen, um Werbung in eigener Sache zu machen. Den Auftritt sollte man allerdings nicht überbewerten, auch die meisten seiner Mannschaftskameraden spielten eher schwach, insgesamt schien die Frische zu fehlen - zu diesem Zeitpunkt in der Vorbereitung völlig normal.

Im Training wusste der 1,80 Meter große Japaner seit Beginn der Vorbereitung durchaus zu überzeugen. In Gais musste er wegen eines Blutergusses in der Wade lediglich einige Tage pausieren. Kamada ist ein flinker, beidfüßiger Spieler, den man sich gut als belebendes Element in der Eintracht-Offensive vorstellen kann. Kovac sieht den flexibel einsatzbaren Neuzugang nicht so sehr im Mittelfeld, sondern eher auf der Außenbahn. Im 4-2-3-1 kann Kamada wie gegen Benevento über einen der Flügel kommen, setzt der Trainer bei Ballbesitz auf einer Dreier-Abwehrkette mit weit aufrückenden Außenverteidigern, ist er eine Alternative als eingerückter Offensivspieler, der zwischen offensivem Mittelfeld und dem Flügel pendelt. Kovac gerät fast schon ins Schwärmen, wenn er über den 20-Jährigen spricht.

Spielersteckbrief Kamada
Kamada

Kamada Daichi

"Daichi ist balltechnisch außerordentlich gut, legt Leichtigkeit an den Tag, antizipiert sehr viel und hat den peripheren Blick. Das macht er schon ganz gut. Er weiß, wann er den Ball annehmen kann, und wann er den Ball direkt spielen muss, um aus der Bedrängnis herauszukommen. Das ist schon schön", erläutert der Trainer.

Läuferisch auf "internationalem Standard"

Die Frage wird sein, ob der schmächtige Bursche kräftig genug ist, um sich auf Anhieb in der Bundesliga zu behaupten. Bekanntermaßen legt Kovac größten Wert auf aggressive Arbeit gegen den Ball. Im läuferischen Bereich sollte es indes keine Anpassungsprobleme geben. Die Laufleistungsdaten, die Kamada in Japan hatte, entsprächen dem "internationalen Standard", berichtet der Fußballlehrer. Etwas Problematisch sei zurzeit noch das Sprachliche. Zum Glück gibt es Landsmann Makoto Hasebe, der schon länger sehr ordentlich Deutsch spricht. "Makoto hilft ihm", sagt Kovac. Wie schnell Kamada der Mannschaft in der Bundesliga weiterhelfen kann, bleibt vorerst abzuwarten. Das Potenzial, auf Sicht zu einer Verstärkung zu reifen, bringt er allemal mit. Und die Erfahrung aus 65 Einsätzen in der J-League (13 Tore, 11 Assists) kann sich in diesem Alter sehen lassen.

Julian Franzke