Bundesliga

"Als Trainer geantwortet": Hasenhüttl verteidigt sich

Rangnick versichert: Keita und Forsberg bleiben

"Als Trainer geantwortet": Hasenhüttl verteidigt sich

Verteidigte seine Aussage zu Trips etwa nach Asien: RB-Trainer Ralph Hasenhüttl.

Verteidigte seine Aussage zu Trips etwa nach Asien: RB-Trainer Ralph Hasenhüttl. imago

Aus dem Leipziger Trainingslager in Seefeld berichtet Andreas Hunzinger

"Es war ein gelungenes Trainingslager", sagte Hasenhüttl, "wir konnten Spiele und Einheiten gut durchführen und Inhalte platzieren." Der RB-Coach sieht sein Team zwei Wochen vor dem Pflichtspiel-Start mit der Pokalaufgabe beim Siebtligisten Sportfreunde Dorfmerkingen (13. August) "genau dort, wo wir sein wollen". Ein leichter Wermutstropfen sind die Blessuren von Diego Demme (Knieprellung), Marcel Sabitzer (Prellung am Unterschenkel) und von Timo Werner (Zerrung im rechten Oberschenkel).

Spielersteckbrief N. Keita
N. Keita

Keita Naby

Spielersteckbrief Poulsen
Poulsen

Poulsen Yussuf

Spielersteckbrief Werner
Werner

Werner Timo

Spielersteckbrief Forsberg
Forsberg

Forsberg Emil

Trainersteckbrief Hasenhüttl
Hasenhüttl

Hasenhüttl Ralph

Werner, Sabitzer und Neuzugang Yvon Mvogo (leichte muskuläre Probleme) arbeiteten am Donnerstag individuell, Demme fehlte und Marvin Compper konnte nach überstandenen Wadenproblemen wieder normal trainieren. Hasenhüttl wird die angeschlagenen Spieler dennoch zum Emirates Cup in London mitnehmen, wo RB am Samstag (15 Uhr MESZ) auf den FC Sevilla und am Sonntag (15 Uhr MESZ) auf Benfica Lissabon trifft. Während Sabitzer wohl spielfähig sein wird, will Hasenhüttl bei Demme und Werner "ein bisschen warten. Wir gehen kein Risiko ein."

Der Leipziger Trainer will seinen Kader für das Turnier unter Umständen noch mit zwei weiteren Nachwuchsakteuren bestücken, nachdem mit Elias Abouchabaka (17) und Nicolas-Gerrit Kühn (17) bereits zwei Talente mit in Seefeld waren. In jeder der beiden Partien soll eine - gemischte - Formation durchspielen. Bei der Generalprobe am 5. August in Leipzig gegen Stoke City soll die Startelf schon eher die sein, die auch in Dorfmerkingen antritt.

Rangnick verteidigt Hasenhüttl nach Kritik

Hasenhüttl und Rangnick äußerten sich am Donnerstag auch nochmal zur Kritik von Bayern-Vorstand Karl-Heinz Rummenigge , der Hasenhüttls Aussagen über China-Reisen der Konkurrenz aus Dortmund und Bayern als "zynisch" und "unsolidarisch" bezeichnet hatte. "Ich wurde gefragt, wie ich als Trainer die Belastung sehe, die den Spielern zugemutet wird", sagte Hasenhüttl, "und ich habe als Trainer geantwortet, dass ich es eben extrem finde. Zu der Aussage stehe ich auch. Es ist auch ganz klar, dass jemand, der das aus der Manager-Sicht bewertet, durchaus Recht hat, dass das für den Verein natürlich eine sehr lukrative Geschichte ist. Das will ich gar nicht verhehlen. Ich bin als Trainer gefragt worden und habe aus Trainersicht geantwortet. Was daran zynisch sein soll, erschließt sich mir nicht."

Rangnick stieß ins gleiche Horn und verwies auf die Aussage des Bayern-Präsidenten: "Selbst Uli Hoeneß hat vor zwei Tagen gesagt, dass die Reise wohl grenzwertig gewesen sei und dass darüber nochmal zu sprechen sein wird, ob man das in Zukunft wieder so macht. Damit ist alles gesagt."

Rangnick schließt Verkauf von Keita aus

Naby Keita

Wird laut Rangnick auch in der nächsten Saison für RB Leipzig spielen: Naby Keita. imago

Stellung nahm Rangnick auch nochmal zu Naby Keita und bekräftigte erneut, dass ein Verkauf des guineischen Mittelfeldstrategen nicht infrage komme. Der RB-Sportdirektor betonte, "dass ich Verständnis dafür habe", dass Spieler wie Keita oder auch Emil Forsberg nach der herausragenden vergangenen Saison über Angebote von europäischen Topklubs nachdächten, "wenn sie Zahlen konfrontiert werden, die um ein Vielfaches höher sind als das, was sie momentan hier verdienen."

Wie schon bei einem internationalen Trainerkongress in Bochum sagte Rangnick, "dass es auch ein Umfeld um diese Spieler gibt." Gerade afrikanische Spieler befänden sich oft in der Situation, ihren Clan oder ihr Dorf ernähren zu müssen, "das wird dort erwartet. Das ist dort standesgemäß üblich", so Rangnick. Das führe zu Einflussnahme auf die Spieler.

Der 59-Jährige betonte aber erneut: "Für uns ist wichtig, dass beide Spieler in der nächsten Saison bei uns spielen. Und das kann ich Ihnen versichern. Das ist das Einzige, was ich sicher weiß: Dass das so sein wird."

Gespräche mit den Beratern von Werner und Poulsen

Timo Werner (Vertrag bis 2020) und Yussuf Poulsen (Vertrag bis 2019) werden in der kommenden Spielzeit auch für RB auf Torejagd gehen. Mit Werners Berater Karl-Heinz Förster will Rangnick "in den nächsten ein bis zwei Wochen einen Termin finden, an dem wir uns auch darüber austauschen, ob wir den Vertrag vorzeitig verlängern". Auch im Fall Poulsen soll es zeitnah ein Gespräch mit dessen Agenten geben. "Auch das wird in zwei bis drei Wochen passieren", sagt Rangnick. Poulsen würde seinen Vertrag gerne verlängern, "und auch wir können uns Yussuf noch lange hier vorstellen."