Bundesliga

RB Leipzig, Trainer Ralph Hasenhüttl: "Krass, was den Spielern zugemutet wird"

Leipzig wird auf dem Transfermarkt wohl nicht mehr aktiv

Hasenhüttl: "Krass, was den Spielern zugemutet wird"

Hält Fernreisen in der Vorbereitung für problematisch: RB-Coach Ralph Hasenhüttl.

Hält Fernreisen in der Vorbereitung für problematisch: RB-Coach Ralph Hasenhüttl. imago

Aus dem Leipziger Trainingslager in Seefeld berichtet Andreas Hunzinger

"Ich bin sehr zufrieden", sagte Hasenhüttl. Mit Ausnahme von Marvin Compper (Wadenprobleme) "hatten wir bisher keine wirklichen Verletzungen. Wir konnten alle Inhalte, die wir machen wollten, auch setzen. Und wir haben ja auch noch ein bisschen Zeit. Wenn es so weitergeht, sind wir zum Start wieder da, wo wir sein wollen."

Mit Blick auf die Konkurrenz aus Dortmund, aber auch aus München kommt es Hasenhüttl sehr gelegen, dass er mit seiner Mannschaft keine Fernreise hat antreten müssen. Marketing-Touren etwa nach China steht der 49-Jährige mit gemischten Gefühlen gegenüber. "Ich finde es schon krass, was den Spielern da zugemutet wird", sagt er, "ich bin sehr dankbar, dass wir von der Geschichte im Moment noch verschont bleiben. Ob das immer so sein wird, weiß ich nicht. Ich halte es schon für problematisch, Spieler in komplett andere klimatische Verhältnisse zu jagen."

Er selbst sei als Spieler mal im Juli in Schanghai gewesen, "da war nur Regen, hohe Luftfeuchtigkeit. An Training war nicht zu denken. Das war nicht angenehm. Ich beneide die Mannschaften nicht."

Ich halte es schon für problematisch, Spieler in komplett andere klimatische Verhältnisse zu jagen.

Ralph Hasenhüttl

Die Arbeit mit seinen Akteuren bereitet Hasenhüttl dagegen ungebrochene Freude. Die mit den alten, aber auch die mit den neuen Spielern. Die sechs Zugänge Yvon Mvogo, Philipp Köhn, Ibrahima Konaté, Konrad Laimer, Bruma und Jean-Kevin Augustin finden das ungeteilte Lob des Trainers. "Ich kann jetzt schon sagen, dass die Spieler, die gekommen sind, perfekt in unsere Mannschaft passen."

Prognose: Nicht oft zweimal hintereinander mit der gleichen Formation

Eine konkrete Stammelf hat sich für den Coach noch nicht herauskristallisiert. Ohnehin findet der Österreicher, dass man sich angesichts der anstehenden Mehrfachbelastung mit Pokal, Liga und vor allem Champions League von einer Stammelf verabschieden muss. "Ich glaube nicht, dass wir oft zweimal nacheinander mit der gleichen Formation spielen werden", betont Hasenhüttl, "dazu haben wir a) zu viel Qualität, b) zu viele Spiele und c) mit den neuen Spielern natürlich auch Jungs, die sich sehr schnell Ansprüche erarbeiten und den Konkurrenzkampf schärfen werden. Aber ich weiß auch jetzt schon, dass die Stammspieler vom letzten Jahr dankbar sein werden, dass sie nicht jedes Spiel machen müssen."

Er habe "noch gar keine Stammelf im Kopf", so der RB-Coach, "aber ich habe auf vielen wahrscheinlich richtig Schmerzen - positiver Art -, jemanden nicht spielen zu lassen. Aber das angenehmer, als wenn ich keine Alternativen hätte. Die neuen Jungs haben sehr schnell gezeigt, dass sie uns besser machen."

Transferaktivitäten wohl abgeschlossen

Weiteren Zuwachs für sein Aufgebot hält der Leipziger Trainer nicht für notwendig. Unser Kader ist, so wie er jetzt steht, bereit, in die Saison zu gehen. Wir haben nicht vor, noch jemanden zu holen", betont Hasenhüttl. Den Abgang von Spielern mit wenig Aussichten auf einen festen Platz im Team schließt er dagegen nicht aus: "Wenn sich irgendjemand noch entschließen sollte, uns verlassen zu wollen - außer den Stammspielern -, dann kann es sein, dass noch was passiert. Aber ich glaube nicht, dass wir noch was machen."