Punktuell wird Philipp Bargfrede während der Vorbereitung immer mal wieder geschont. Die zahlreichen Knie-Operationen, die der Mittelfeldspieler zeit seiner Karriere über sich ergehen lassen musste, fordern ihren Tribut. Trotzdem kann Werder nach aktuellem Stand der Dinge den 28-Jährigen für die kommende Saison voll einplanen.
Gewiss eine erfreuliche Nachricht für alle Beteiligten. Allerdings: Der Status des zweikampfstarken Abräumers, der jahrelang als "unersetzlich" galt (und eben doch immer wieder ersetzt werden musste), hat sich verändert. Zentral vor der Abwehr ist Bargfrede momentan Herausforderer des 20-jährigen Maximilian Eggestein.
Spielersteckbrief Bargfrede
Spielersteckbrief M. Eggestein
"Ich bin selbstbewusst genug zu sagen: Wenn ich fit bin, kann ich der Mannschaft helfen", erklärte Bargfrede am Freitag in einer Medienrunde. Im von Trainer Alexander Nouri bevorzugten 3-5-2-System gibt es für seinen Spielertypus aber nur noch eine ideale Position - eben die des Sechsers unmittelbar vor der Dreierkette. Als Achter haben Thomas Delaney und Zlatko Junuzovic klar die Nase vorn, auch Neuzugang Jerome Gondorf dürfte in dieser Rolle Vorteile besitzen.
Dass letztlich alles auf einen Zweikampf der Eigengewächse Bargfrede und Eggestein hinausläuft, gibt auch Nouri eindeutig zu verstehen. "Bargi", sagt der Fußballlehrer, "ist ein toller Spieler mit unheimlich hoher Qualität. Er tut uns im Team richtig gut. Das weiß jeder." Das Aber folgt indes auf dem Fuße: "Wir versuchen ihn so gut wie möglich zu steuern, dass er die Vorbereitung fit durchläuft. Doch wie sein Körper reagiert, kann ich auch noch nicht sagen."
"Maxi trauen wir in dieser Saison weitere Schritte zu"
Eine Einsatzgarantie wie noch unter Viktor Skripnik hätte dabei auch ein gesunder Bargfrede nicht. Nouri diplomatisch: "Durch die Intensität, mit der Bargi die Zweikämpfe sucht, und seine Ballsicherheit ist er ein sehr, sehr guter und auch wichtiger Spieler in unserem Gefüge." Jedoch: "Maxi hat sich in der letzten Saison schon sehr gut entwickelt. Und wir trauen ihm in dieser Saison weitere Schritte zu." Eggestein, das liegt auf der Hand, gehört die Zukunft. Und nach den bisherigen Eindrücken der Vorbereitung zu urteilen, vermutlich auch schon die Gegenwart.
