Bundesliga

Vander: "Pavlenka muss erst mal reinfinden"

Bremens Torwarttrainer über die neue Nummer eins

Vander: "Pavlenka muss erst mal reinfinden"

Hat ein genaues Auge auf Werders neue Nummer eins, Jiri Pavlenka: Bremens Torwarttrainer Christian Vander.

Hat ein genaues Auge auf Werders neue Nummer eins, Jiri Pavlenka: Bremens Torwarttrainer Christian Vander. imago

Aus Werders Trainingslager im Zillertal berichtet Thiemo Müller

Unter anderem sprach Vander über ...

... Pavlenka als Typen: "Nach den ersten Eindrücken ist er ein sehr ruhiger, introvertierter Typ, der erstmal reinfinden muss. Sprachlich ist es im Moment noch ein bisschen schwierig. Aber er hat schon von sich aus die Initiative ergriffen, Deutsch zu lernen, das finde ich gut. Im Moment sind wir mit Analysen und Graphiken dabei, ihm zu vermitteln, was unser Spielsystem ausmacht. Ich bin optimistisch, dass er in den nächsten zwei, drei Wochen ein bisschen offener wird, freier wird und die Jungs ein bisschen mehr coacht. Das kann man jetzt noch nicht erwarten. Aber spätestens bis zum ersten Pflichtspiel wird er im Coaching der Defensive voll drin sein."

... Pavlenkas sportliche Qualitäten: "Aufgrund seiner Größe (1,96, die Red.) und Statur hat er Stärken auf der Linie. Auch im eins gegen eins ist er gut. Bei Spieleröffnung und Spielfortsetzung gibt es noch Potenzial. Aber da arbeiten wir dran. Und aufgrund seiner Größe kann er auch in der Raumverteidigung, was Flanken und Ecken betrifft, noch den einen oder anderen Schritt machen. Aber alles in allem haben wir vom Gesamtpaket die richtige Entscheidung getroffen."

... den Vergleich mit Wiedwald: "Ich finde es schwierig, die Torhüter zu vergleichen. Wiedi hat eine tolle Entwicklung genommen, und wir hätten ja auch mit ihm weitergemacht, was mit ihm letztlich nicht vereinbar war. Trotzdem hatten wir auch das Gefühl, uns auf dieser Position verbessern zu wollen. Nach den ersten Spielen werden wir da sicher mehr wissen. Aber das Paket, das Pavlas (Pavlenkas Spitzname, die Red.) mitbringt, ist auf jeden Fall vielversprechend."

... Pavlenkas fußballerische Schwächen im Test gegen Ajax: "Es war sein erster Auftritt für uns, da war eine gewisse Aufregung dabei. Auch die Anstrengung an den ersten Trainingstagen war nicht ohne. Es ist ein großer Schritt für ihn. Deshalb sollte man das nicht überbewerten."

Es ist ein großer Schritt für ihn. Deshalb sollte man das nicht überbewerten.

Christian Vander über Pavlenkas Auftritt gegen Ajax

... die Perspektive von Michael Zetterer (22): "Von ihm bin ich absolut überzeugt, er nimmt eine Riesenentwicklung. Ich drücke ihm einfach die Daumen, dass er gesund bleibt. Seine beiden Handbrüche haben ihn anderthalb Jahre gekostet. Pavlas ist momentan unsere Nummer 1, aber Zetti wird auch seine Einsatzzeiten in der Vorbereitung bekommen. Er hat fantastische Sprungkraftwerte, ist ein Riesenbewegungstalent, hat überdurchschnittliche Stärken in der fußballerischen Eröffnung. Seine Spielerfahrung beschränkt sich aber bislang auf die Dritte Liga. Das ist eben die Krux des jungen Herausforderers: Du musst warten auf den Moment - und dann musst du performen."

... den 17-jährigen Luca Plogmann: "Er zieht das Trainingslager hier fantastisch durch. Er ist sehr überzeugt von sich und überzeugt alle anderen hier. Es macht großen Spaß, mit dem Jungen zu arbeiten. Als ich als Jugendtorwarttrainer angefangen habe, war Luca noch Feldspieler, der nur ab und an bei mir im Torwarttraining mitgemacht hat. Was er in den letzten Jahre für eine Entwicklung gemacht hat, ist ganz hervorragend. Wenn er weiter auf diesem Weg bleibt und bereit ist, dazuzulernen, wird er in Zukunft auf jeden Fall Bundesligatorwart werden - hoffentlich bei Werder. Doch bei allem Lob: Er muss natürlich noch viel Spielerfahrung sammeln und wird erstmal in der U 19 starten."

... den nach Dortmund gewechselten Jonas Hupe (17): "Ihn hätten wir auch gerne behalten, konnten aber mit anderen Angeboten nicht mithalten."

... Oldie Jaroslav Drobny in der Rolle als Nummer 3: "Wir sind total dankbar, dass er bei uns geblieben ist und seine Rolle in der Torwartgruppe so akzeptiert und wahrnimmt. Seine wichtigste Rolle übt er in der Mannschaft aus: Er ist da sehr beliebt, sein Wort hat ein Riesengewicht. Und durch seine Erfahrung kann Jungs wie Luca eine Menge mitgeben. Das fordere ich von ihm ein, und bisher macht er das vorbildlich. Ich glaube, auch für ihn ist das eine ganz tolle Geschichte."

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