Aus Werders Trainingslager im Zillertal berichtet Thiemo Müller
Am Trainingsplatz konferierte Böhm praktisch während der kompletten Nachmittagseinheit intensiv mit Baumann und dessen Assistenten Tim Steidten, anschließend traf sich der Agent im Mannschaftshotel mit seinem Klienten Junuzovic. Es war also weitaus mehr als ein reiner Höflichkeitsbesuch als den Baumann Böhms Anwesenheit gegenüber den Medien hatte verkaufen wollen.
Der kicker erreichte Böhm am Abend auf dessen Heimweg. Als Resultat der bilateralen Gespräche verkündete der Berater: "Wir haben eine gute Basis." Beide Seiten seien demnach interessiert, den Vertrag zu verlängern. Die Frage, ob denn nun ein konkretes Angebot vorliege oder nicht, beantwortete Böhm so: "Wir sind in Gesprächen und werden diese weiterführen."
Die von mehreren Medien verbreitete Version, Junuzovic liege eine Bremer Offerte zu deutlich reduzierten Bezügen vor, mochte Böhm nicht kommentieren. Jegliche Irritationen zwischen den Parteien seien jedoch ausgeräumt. Und: "Zladdi ist voll fokussiert auf den Fußball und auf Werder."
Denkbar bleibt derweil auch, dass Verein und Spieler die Verhandlungen noch einmal ein halbes Jahr nach hinten schieben. Werder würde bezüglich der Leistungsentwicklung des dann 30-Jährigen klarer sehen, Junuzovic selbst könnte auf dem Markt mit dem Pfund der Ablösefreiheit wuchern. Wenn die Grün-Weißen und ihr Kapitän unter diesen Umständen dann doch längerfristig zusammenfinden würden, wäre das ohnehin das untrüglichste Zeichen echter gegenseitiger Wertschätzung. Wenn nicht, gilt, was Aufsichtsratschef Marco Bode unlängst im Zusammenhang mit Junuzovic erklärte: "Man muss als Verein auch mal akzeptieren, wenn ein Spieler ablösefrei geht."