Niko Kovac hatte die Schmerzgrenze vor knapp eine Woche durchaus hoch gelegt: "100 Millionen" müsste Schalke für Bastian Oczipka (28) schon auf den Tisch legen, erklärte der Eintracht-Trainer resolut , der von dem Wechselgerücht damals "überrascht" wurde: "Ich möchte ihn gerne halten."
Jetzt hat das Thema Fahrt aufgenommen, wird konkret. Frankfurts Sportdirektor Bruno Hübner bestätigte "intensive" Gespräche, "Es gibt von Schalke ernsthaftes Interesse". Und das gilt umgekehrt ebenso: Oczipka "kam frühzeitig auf uns zu und bat uns darum, das Angebot ganz genau zu prüfen. Er würde das gerne machen", so Hübner, betont jedoch: "Er hat natürlich auch Verständnis dafür, wenn die Entscheidung anders ausfallen sollte."
Spielersteckbrief Oczipka
Spielersteckbrief Durmisi
Was macht die Eintracht? Nochmal Hübner: "Es ist logisch, dass wir uns die Entscheidung besonders schwer machen, weil Basti ein Leistungsträger ist. Wir beschäftigen uns damit ganz intensiv und werden alle Optionen prüfen - mit offenem Ausgang. Wenn wir das machen sollten, gehen wir schon davon aus, dass wir einen adäquaten Ersatz finden. Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass wir Abgänge ganz gut kompensieren können."
Klar ist: Da gute und bezahlbare Alternativen für die Linksverteidiger-Position rar sind und Taleb Tawatha (25) noch zu große Defizite offenbart, lässt sie Leistungsträger Oczipka (146 Ligaspiele für Frankfurt, zwei Tore, 21 Assists) nicht ohne Weiteres ziehen. Sie fordert zwar nicht hundert Millionen Euro Ablöse, aber nach kicker-Informationen immerhin fünf.
Ein wichtiger Aspekt könnte sein: Oczipkas Vertrag läuft 2018 aus, dann wäre er ablösefrei zu haben. "Wir wollen vermeiden, dass wir zu viele Spieler haben, deren Verträge einfach auslaufen. Vor allen Dinge bei Spielern mit der Qualität", meint Hübner: "Wir waren frühzeitig dran, mit Basti zu verlängern. Wenn dann ein Kaliber wie Schalke dazwischen kommt...da sind irgendwo Grenzen gesetzt."
Durmisi gilt auf Schalke als Alternative
Die Schalker scheinen aber nicht bereit zu sein, für einen soliden, aber nicht herausragenden Bundesligaspieler ein Jahr vor Vertragsende eine solche Summe zu bezahlen. Gleichzeitig riskiert Frankfurt, Oczipka wie Torwart Lukas Hradecky 2018 ablösefrei zu verlieren, da eine Vertragsverlängerung für ihn aktuell ausgeschlossen ist. Es bleibt abzuwarten, ob die intensiven Gespräche mit einer Einigung enden.
Die einzige Schalker Option ist Oczipka allerdings nicht: Auch der 1,68 Meter kleine dänische Nationalspieler Riza Durmisi (23, Vertrag bis 2021) von Betis Sevilla gilt als Kandidat.
