Borussia Dortmund (13. bis 19. Juli) bricht als erster Bundesligist nach Asien auf. Der FC Bayern (16. bis 28. Juli) und Schalke 04 (16. bis 22. Juli) folgen drei Tage später.
Der Trainer-Traum, seine Mannschaft "sechs Wochen hinter verschlossenen Türen" auf die Saison vorbereiten zu können, ist damit natürlich nicht zu vereinen, stellt Uli Hoeneß fest. "Das ist ganz klar ein Problem für jeden Trainer", sagt der Bayern-Präsident.
Auch Carlo Ancelotti zeigte sich "not amused" von der Reise nach Fernost. Aber, "wenn du die neuen Märkte beackern willst, dann musst du dahin", sagt Hoeneß. "Real Madrid, FC Barcelona, Manchester City: Die sind alle unterwegs."
Auch aus Sicht von Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc ist der BVB-Trip nach Japan und China "alternativlos". Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke pflichtet ihm im kicker bei: Weil die Top-Vereine aus England, Spanien und Italien seit jeher in Asien Präsenz zeigen, sieht er auf einem riesengroßen Wachstumsmarkt verstärkt "die Verpflichtung, deutlich mehr Fernsehgelder zu generieren". Watzke betont: "Das kommt auch den kleineren Vereinen zugute."
Und wie vermeidet man in dieser Gemengelage Unstimmigkeiten zwischen Klub-Verantwortlichen und Trainerteam? Dortmunds Marketing-Direktor Carsten Cramer hat jede der exakt 161 Stunden Asienreise mit Chefcoach Peter Bosz durchgeplant - "in enger Abstimmung", sagt Cramer, "ist es uns gelungen, alle Interessen miteinander zu verknüpfen".
In der großen kicker-Titelstory "3 x Bundesliga süß-sauer" erfahren Sie, wie diese Verknüpfung von wirtschaftlichen und sportlichen Aspekten aussieht, welche Reiserouten vor den drei Bundesligisten liegen und wie viele Stunden die Mannschaften jeweils im Flieger verbringen werden. Zudem spricht Jörg Daubitzer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesliga International GmbH, einer hundertprozentigen DFL-Tochter, über die Sicht der Liga auf den chinesischen Markt.