Bundesliga

Hellmut Krug: "Die Schiedsrichter sollen sich nicht ändern"

Videobeweis in den Startlöchern

Hellmut Krug: "Die Schiedsrichter sollen sich nicht ändern"

Projektleiter Videobeweis: Hellmut Krug.

Projektleiter Videobeweis: Hellmut Krug. imago

Beim Supercupfinale am 5. August in Dortmund ist es soweit: Das erste Pflichtspiel in Deutschland steigt, bei dem ein Video-Assistent im Einsatz ist - und auch eingreifen darf. Was wird nun für Sportler, Fans und insbesondere auch die Unparteiischen anders? Hellmut Krug hebt im kicker "einen der bedeutendsten Grundsätze" heraus: "Die Schiedsrichter sollen sich nicht ändern. Vor ihrer Entscheidung sollen sie nicht daran denken, dass ein Video-Assistent ihnen möglicherweise helfen könnte." Erst nach einer getroffenen Entscheidung dürfe dieser Gedanke eine Rolle spielen. Und wenn der Video-Assistent dann tatsächlich einmal über den Knopf im Ohr zur Hilfe eilt, dann "sollte sich der Schiedsrichter auf die Aussagen des Video-Assistenten verlassen, da dieser nur bei klaren Fehlern eingreifen kann und soll", sagt der 61-Jährige.

Aber wie wird eine "klare" Fehlentscheidung definiert? Krug erläutert im kicker: "Eine Entscheidung ist dann klar falsch, wenn alle Spieler, Vereinsverantwortliche, Fans und Medienvertreter nach Ansicht der Kamerabilder der Auffassung sind, dass sie falsch war und auch der Schiedsrichter nach Sicht der TV-Bilder unverzüglich anders entschieden hätte."

Die Qualität und die Geschwindigkeit der Entscheidungen sowie die Kommunikation zwischen den Unparteiischen wird sich in der Bundesliga klar von den - für Sportler ebenso wie für Fans - unbefriedigenden Erfahrungen beim Confed-Cup, "vor dem die Schiedsrichter nicht so umfangreich geschult werden konnten", abheben.

Eine Überprüfung wird "sicherlich nicht so lange dauern wie bei einigen Szenen beim Confed-Cup", sagt Krug. "Zu Beginn unserer Testphase waren es im Schnitt rund 90 Sekunden. Mittlerweile liegen wir bei zehn bis maximal 40 Sekunden."

Lesen Sie im kicker-Interview mit Hellmut Krug zudem, welche Anforderungen die deutschen Schiedsrichter und Video-Assistenten erfüllen müssen, wie Entscheidungen dem Zuschauer im Stadion erklärt werden sollen und ob die langfristige Einführung des Videobeweises auch noch verhindert werden könnte.

Interview: Thomas Roth