Bislang galt der Laktattest beim VfL Wolfsburg als das Maß aller medizinischen Dinge. Das ist unter Heike Wehe, der seit Januar für den VfL arbeitet, nun anders. "Wir haben uns für die Spiroergometrie entschieden", sagt der Mediziner. Sprich: Bei körperlicher Belastung werden die Atemgase der Sportler untersucht.
Am Donnerstag stand für die VfL-Profis aber noch weit mehr auf dem Programm: Ausdauer, Beweglichkeit, Koordination, Kraft, Labor- und Blutuntersuchungen, Chiropraktiker Alexander Steinbrenner erfasste zudem ein Status eines jeden Spielers.
"Jetzt", sagt Wehe, "werden wir aus den Ergebnissen die richtigen Schlüsse ziehen." Der gläserne Spieler soll helfen, Verletzungen zu vermeiden, Rückkehrzeiten in den Spielbetrieb zu verkürzen. "Wir werden es als Prävention nutzen und schauen, welche Defizite jeder hat", erklärt Wehe, "daran werden wir die Saison über arbeiten. Die Daten sind die Basis für individuelle Programme für jeden Spieler."
Niemand auf Bendtners Spuren
Sind die VfL-Profis denn fit aus dem Urlaub zurückgekehrt? Oder hat jemand geschludert? "Nein"; sagt Trainer Andries Jonker, "diesen Eindruck haben wir auch nicht gehabt." Das war in der Vergangenheit mal anders, und das ist gar nicht so lange her. Im Januar 2016 mussten Julian Draxler, Nicklas Bendtner und Ismail Azzaoui im Trainingslager Läufe nachholen, die sie während des Urlaubs nur unvollständig absolviert hatten.
"Spiroergometrie": Messung der Atemgase unter körperlicher Belastung bei Neuzugang Marvin Stefaniak. VfL Wolfsburg