Bundesliga

Hradecky-Rätsel: Eintracht-Angebot abgelehnt

Frankfurt: Keeper äußert sich zu seiner Zukunft

Hradecky-Rätsel: Eintracht-Angebot abgelehnt

Will sich von Frankfurt nicht drängen lassen: Torwart Lukas Hradecky.

Will sich von Frankfurt nicht drängen lassen: Torwart Lukas Hradecky. imago

"Wir brauchen diese Woche eine Entscheidung", wird Bruno Hübner in der FAZ (Mittwochausgabe) zur Personalie Hradecky zitiert. "Es ist insgesamt nicht einfach. Lukas lotet seine persönliche Situation richtig aus. Das ist normal", so der Sportdirektor. Hradecky, dessen Vertrag in Frankfurt bis zum 30. Juni 2018 datiert ist, will sich allerdings nicht drängen lassen, sondern sich den womöglich wichtigsten Vertrag seiner Karriere in Ruhe durch den Kopf gehen lassen.

Keine vier Stunden vor dem Länderspiel am Mittwoch schrieb er dem kicker: "Wir sind seit letztem Herbst in guten Gesprächen. Ich habe noch ein Jahr Vertrag bei der Eintracht. Die Eintracht hat mir die große Möglichkeit gegeben, in der Bundesliga zu spielen und mich hier weiterzuentwickeln und zu etablieren, dafür bin ich sehr, sehr dankbar. Ich fühle mich total wohl in Frankfurt. Unser Team steht im Sommer vor einem großen personellen Umbruch, und ich bin sehr gespannt, wer alles zu uns kommt und wie wir uns verstärken. Ich möchte nochmal so etwas wie das Pokalfinale erreichen, das Drumherum war überragend. Ich spiele jetzt noch zwei Länderspiele mit Finnland und dann kommt mein Urlaub. Da kann ich dann auch mal abschalten und mir in Ruhe Gedanken über die Zukunft machen."

Spielersteckbrief Hradecky
Hradecky

Hradecky Lukas

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

mehr Infos

Erstaunlicherweise erklärte der Verein wenige Stunden später auf seiner Website, dass Hradeckys Vater und Berater Vladimir mitgeteilt habe, das Vertragsangebot der Eintracht nicht anzunehmen. Nichtsdestotrotz befänden sich Sportvorstand Bobic und Sportdirektor Hübner im konstruktiven Austausch mit dem finnischen Schlussmann und dessen Berater. Bobic: "Wir führen weiterhin Gespräche darüber, wie eine gemeinsame Zukunft aussehen kann." Der Fall Hradecky bleibt ein Rätsel.

Die finanziellen Forderungen liegen zu weit auseinander

So unbefriedigend diese zögerliche Haltung für die Eintracht ist, so legitim und nachvollziehbar ist sie aus Sicht des Spielers. Letztendlich wäre es Hradeckys gutes Recht, seinen Vertrag zu erfüllen und im Sommer 2018 ablösefrei zu wechseln. Haris Seferovic und Sebastian Rode haben es vorgemacht. Die Eintracht freilich will den Publikumsliebling in dieser Transferperiode verkaufen, sollte er sich nicht zu einer Vertragsverlängerung entschließen. Bislang liegen die finanziellen Forderungen zu weit auseinander. Aus Sicht des Klubs wird es zu keiner weiteren Aufbesserung mehr kommen, "die Zeit für tiefgründige Gespräche ist vorbei", sagte Sportvorstand Fredi Bobic unlängst.

Gut möglich ist, dass Hradecky abwarten will, bis Bewegung in den Torhütermarkt kommt. Sollte sich beispielsweise Bernd Leno dazu entschließen, Leverkusen zu verlassen, könnte dort ein Posten für ihn frei werden. Bayer 04 wäre gewiss eher dazu in der Lage, die Gehaltsvorstellungen zu erfüllen.

Julian Franzke

Verpflichtet für 2017/18: Die Neuen der Bundesligisten