Bundesliga

VfB Stuttgart: Ausgliederung der Profiabteilung kommt

75 Prozent hätten gereicht - 84,2 Prozent wurden es am Ende

Stuttgart: Ausgliederung kommt

Großes Interesse: Mehr als 12.000 Stimmberechtigte nahmen an der Mitgliederversammlung teil.

Großes Interesse: Mehr als 12.000 Stimmberechtigte nahmen an der Mitgliederversammlung teil. imago

Mit 84,2 Prozent an Ja-Stimmen (15,8 Nein) setzte Wolfgang Dietrich sein Vorhaben um. "Mit dieser Entscheidung habt ihr Geschichte geschrieben", sagt der Präsident, der in den vergangenen knapp sechs Wochen tagtäglich Klinken geputzt hat. Oft an zwei, manchmal an drei Terminen innerhalb von 24 Stunden warb der 68-Jährige für das Projekt, das den Schwaben frisches Geld in die Kassen spült. 41,5 Millionen zahlt die Daimler AG als Ankerinvestor für 11,75 Prozent der Anteile. Maximal werden 24,9 Prozent abgegeben, die insgesamt 100 Millionen Euro bringen sollen. "Wir werden sorgsam und vertrauensbewusst sowie vernünftig und angemessen mit Eurem Vertrauen umgehen", so der VfB-Boss, der schon während der gesamten Veranstaltung mit viel Beifall bedacht wurde.

Die Gelder, die die Ausgliederung bringt, sollen zu hundert Prozent in den Sport investiert werden. "Sowohl in den Profikader als auch in das Nachwuchsleitungszentrum und dort vor allem in die Infrastruktur", wie Wolfgang Dietrich auch schon am vergangenen Montag im großen kicker-Interview erklärt hat. "Mit dem NLZ wollen wir wieder zu den führenden deutschen Ausbildungsvereinen gehören. Wenn wir in vier Jahren in der Bundesliga im ersten Drittel mitspielen wollen, müssen wir uns einen Personaletat von rund hundert Millionen Euro pro Jahr leisten können. Beim NLZ reden wir von zehn bis zwölf Millionen. Um das zu erreichen, brauchen wir auf Sicht von vier Jahren insgesamt um die 250 Millionen Euro frisches Geld."

Wie der Präsident und seine Mitstreiter diese enorme Summe zusammenbekommen möchten, hat er auch schon verraten: "Um die 100 Millionen kommen aus dem Verkauf der Anteile, rund 95 Millionen durch Zusatzeinnahmen im Sponsoring Jugend, durch TV-Gelder usw., und weitere rund 50 Millionen durch unsere Partner und den Hauptsponsor, der sein Engagement aufstocken will unter Berücksichtigung sportlicher Erfolge."

George Moissidis