"Ich hatte das Gefühl, dass der Torwart darauf spekuliert, dass ich den Ball querlege, dann habe ich instinktiv entschieden zu schießen", schildert Blum die entscheidende Szene.
Nach einem langen Sprint traf er genau die richtige Entscheidung - sein Gewaltschuss war unhaltbar. Eine solche linke Klebe hat kein anderer Spieler im Kader. Der schnelle Flügelspieler dürfte ganz gute Karten haben, im Endspiel erneut zum Einsatz zu kommen, vielleicht sogar von Beginn an. "Jeder will in so einem Spiel auf dem Platz stehen. Ich kann mich nur anbieten, mein Bestes geben und hoffen, dass ich reinkomme und der Mannschaft weiterhelfen kann. Wenn ich das Ding in Berlin wiederholen kann, geht die Runde auf mich", sagt Blum.
Das 2:2 gegen Leipzig sei aus moralischer Sicht wichtig, um "mit einem positiven Ergebnis" in die Hauptstadt zu fahren. Als weiterer Mutmacher dient die Leistung beim 2:1-Sieg gegen den BVB in der Hinrunde. "Da haben wir gesehen, zu was wir in der Lage sind. Der Pokal schreibt seine eigenen Geschichten, ich sehe unsere Chancen bei 50 Prozent", blickt der 26-Jährige zuversichtlich voraus.
Großen Eindruck auf ihn hinterlassen haben die Fans. Nach dem Schlusspfiff betrat einer der Capos (Ultras-Anführer) den Rasen und hielt vor der Mannschaft eine flammende Rede, die über die Stadionlautsprecher zu hören war. Am Ende feierte das ganze Stadion die Spieler - als hätten sie den Pokal schon gewonnen. "Es ist der Wahnsinn, wenn man sieht, wie viel Herzblut die Fans haben, wie sie für den Verein leben. Das ist unbeschreiblich, Gänsehaut pur. Daran sieht man, was ein 12. Mann ausmacht. Das pusht uns vom Allerfeinsten."